„Buch in der Au“ empfiehlt diese beiden Romane.

Natalie Buchholz: Der rote Swimmingpool
Hanser Berlin

Einen ungewöhnlichen roten Swimmingpool und einen ungewöhnlichen ersten Roman hat die Autorin Natalie Buchholz kreiert. Adam, der fast volljährige Sohn eines Vor-zeige-Ehepaares, wird in ein Familiendrama verwickelt. Die von allen verehrte französische Mutter Eva wird von Wiktor, dem polnischen Selfmade-Mann, Knall auf Fall verlassen. Und mit ihr auch Adam, der die Welt nicht mehr versteht. Was ihm hilft, sind die Gespräche mit Freunden auf den Stufen der Wittelsbacher Brücke an der Isar und die Weisheit seiner Alten, die er im Rahmen einer Sozialstrafe betreuen muss. Ganz langsam löst Natalie Buchholz die Knoten. Die Sonne geht wieder auf, Adam verliebt sich. Wunderbar in Form und Sprache mit einem liebevollen Blick auf menschliche Abgründe. Absolut lesenswert.

Assaf Gavron: Achtzehn Hiebe
Luchterhand-Literaturverlag 

Eitan Einoch, liebevoller Vater und Ex-Ehemann, fährt jeden Tag eine alte Dame zum Friedhof. Die 84-jährige Lotta Perl und Eitan unterhalten sich auf der Fahrt immer sehr angeregt. So lernt er bald Lottas Leben kennen, doch Lotta enthält ihm einen Teil der Geschichte bewusst vor. Als die alte Dame eines Tages tot in ihrem Bett gefunden wird, beginnen Eitan und sein Freund auf eigene Faust zu recherchieren. Sie kommen einem lang gehüteten Geheimnis auf die Spur, das bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges führt und durchaus Abgründe aufzeigt. Eine spannende Geschichte, die sich um Demütigung und Verrat dreht und ein Roman, der uns leichthändig und nebenher das heutige Israel erklärt. Also alles drin in diesem Roman!

Buch in der Au, Humboldtstr. 12, 81543 München