Unvorstellbares ist Grundlage unserer Existenz. Das Vorstellbare der Existenz ist Literatur. … Vielleicht ist, was du lebst, nur eine Nebenwirkung“, schreibt Klaus Konjetzky in „Voices“, einer Prosa-Suite, die ihn als „Nachlass zu Lebzeiten“ seit 1985 beschäftigte.

Klaus Konjetzky wurde am 2. Mai 1943 in Wien geboren. 1946 kam er über die grüne Grenze nach Niederbayern, 1949 nach München, wo er Germanistik, Geschichte und Philosophie studierte. Er war Mitbegründer der „Wortgruppe München“, Mitherausgeber der „Literarischen Hefte“, Redakteur und Mitherausgeber des „Kürbiskern“. Und – da er sich hingebungsvoll um seine Kinder kümmerte – gab er zusammen mit Josef von Westphalen die Anthologie „Die stillenden Väter“ heraus.

Es entstanden Theaterstücke, journalistische Arbeiten für die Süddeutsche Zeitung, unzählige Hörfunkproduktio-nen für den Bayerischen Rundfunk, die Novelle „Klarissa“ sowie literatur-philosophische Notizen, die schließlich „Voices“ wurden. Dazu Romane wie „Quartett zu dritt“, „Der Fall Franz“, „Kowalek“. Nicht zu vergessen: „39,4 oder Mich bringt was mich rettet um und andere Gedichte“.

Klaus Konjetzky war ein Mensch voll intellektueller Sprengkraft und scheuer Herzlichkeit. Er bewegte sich in dem, was er schrieb, in und neben der Wirklichkeit. „Ich bin ein Lebender und ein Gelebter“. Er starb vor einem Jahr am 31. Oktober 2019. Zum ersten Todestag veranstaltet der Verband deutscher Schriftsteller in Bayern am 2. November einen Gedenkabend in der Seidlvilla (siehe auch unter „Termine“).

Gekürzter und leicht veränderter Auszug aus „Klaus Konjetzky – Nekrolog“ von Vera Botterbusch