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Datum/Zeit
Datum - 23.06.2023
19:30
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Veranstaltungsort
Münchner Literaturbüro

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Lisa Jeschke liest an diesem Abend aus ihrem aktuellen Projekt Beschreibung der FDP sowie eine Übersetzung der britischen Lyrikerin Anna Mendelssohn (1948-2009).

Lisa Jeschke (geb. 1985) lebt in München und ist Lyriker*in, Performer*in und Übersetzer*in. 2019 erschien bei hochroth München der mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnete Gedichtband Die Anthologie der Gedichte betrunkener Frauen. Lisa arbeitet in Teilzeit an der Stiftung Lyrik Kabinett, in Teilzeit freischaffend, und ist ver.di-Mitglied.

Die Lyrikerin und Literaturwissenschaftlerin Slata Roschal liest aus „153 Formen des Nichtseins“ – einem Debütroman über Identität, Migration, Außenseitertum, Weiblichkeit und die Frage nach dem Sein.

Ksenia ist Russin, sie ist Deutsche, sie ist Jüdin, sie ist unter Zeugen Jehovas aufgewachsen, sie ist eine junge Frau, Mutter, Schriftstellerin und Wissenschaftlerin – das alles ist sie und gleichzeitig ist sie nichts davon. Bei der Erforschung des eigenen Identitätspluralismus sammelt sie Ebay-Anzeigen, die das Wort »russisch« enthalten, notiert Gespräche von Arbeitskolleg:innen, korrigiert Stellenaushänge, beobachtet russische Mütter in der Stadt und israelische Verwandte auf Facebook, besucht arabische Läden, diskutiert mit einem Logopäden, dolmetscht in einer Psychotherapie für Flüchtlinge, erinnert sich immer wieder an einen traumatischen kindlichen Zustand von Orientierungslosigkeit und Fremdbestimmung, betastet misstrauisch ihren Körper und fragt sich nach einer Definition und dem Wert des eigenen Daseins. Ein schonungsloses Romandebüt, u.a. für den Deutschen Buchpreis 2022 nominiert, in Form einer Prosacollage voll bissigem Humor und sezierenden Alltags- wie Selbstbeobachtungen.

Slata Roschal, 1992 in Sankt Petersburg aufgewachen, studierte in Greifswald und promovierte in München über Männlichkeiten und Dostoevskij. Sie bekam zahlreiche Stipendien und Preise, zuletzt den Kunstförderpreis des Freistaates Bayern und Schubart-Literaturförderpreis der Stadt Aalen. Lyrikbände Wir verzichten auf das gelobte Land (Reinecke & Voß 2019) und Wir tauschen Ansichten und Ängste wie weiche warme Tiere aus (hochroth 2021), Roman 153 Formen des Nichtseins (homunculus 2022).

Eintritt frei.