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Datum - 27.04.2023
19:00 - 21:00
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Referent: Dr. Alfred Eisfeld (Göttingen)

Die vorliegende Quellenedition enthält zentrale Dokumente zu Methoden, Umfang und Folgen stalinistischer Gewalt gegen Deutsche in der Ukrainischen Sowjetrepublik in den Jahren 1937 und 1938.
Im Zuge der sogenannten „deutschen Operation“ wurden in der UdSSR rund 70.000 Menschen verurteilt und der größte Teil von ihnen erschossen. Die einzigartigen historischen Quellen – darunter Anordnungen, Rundschreiben, Prozessakten und Sitzungsprotokolle – zeichnen für den deutschen Leser ein dunkles Kapitel der russlanddeutschen und der ukrainischen Geschichte nach. Die mehr als 160 Dokumente aus den ehemaligen KGB-Archiven in der Ukraine und dem Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes werden ergänzt durch Kurzbiografien von NKVD-Mitarbeitern und Parteifunktionären, durch Faksimiles von Akten und Fotos von Mitarbeitern der deutschen Konsulate in der Ukraine, die der Spionage verdächtigt wurden.
Nachdem 2018 in Kiew die Quellenedition „Der ‚Große Terror‘ in der Ukraine: Die ‚Deutsche Operation‘ der Jahre 1937–1938“ veröffentlicht wurde, liegt nunmehr auch die überarbeitete deutschsprachige Ausgabe vor. Sie wurde von Alfred Eisfeld in Zusammenarbeit mit Historikern wie Otto Luchterhandt, Joachim Tauber, Dmytro Myeshkov u.a. vorgenommen.

Dr. Alfred Eisfeld (geb. 1951 in Uwa, Udmurtische ASSR, Russische SFSR, Sowjetunion) ist ein deutscher Historiker. Der Schwerpunkt seiner Forschungen liegt auf der Geschichte der Deutschen im Russischen Reich und in der Sowjetunion. Nach dem Studium der Geschichte Ost- und Südosteuropas sowie der Politik- und Zeitungswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (1975) und an der Ludwig-Maximilians-Universität München (1977) wurde er 1983 in München promoviert. Von 1984 bis 1987 war Alfred Eisfeld wissenschaftlicher Mitarbeiter am Osteuropa-Institut München, seit 1988 – Geschäftsführer des Göttinger Arbeitskreises e.V., seit 1990 – Geschäftsführender
Leiter des Instituts für Deutschland- und Osteuropaforschung des Göttinger Arbeitskreises e.V., von 2002 bis 2010 – Leiter der Abteilung Göttingen des Instituts für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e.V. (IKGN). Seit 2010 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Standort Göttingen des IKGN e.V. und wissenschaftlicher Berater der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung. Von Alfred Eisfeld liegen u.a. folgende Publikationen vor: Deutsche Kolonien an der Wolga 1917–1919 und das Deutsche Reich (1985); Die Russlanddeutschen (1992); Deportation der Deutschen der Ukraine 1941–1946. Dokumentensammlung (russ., ukr., 2021).