Datum/Zeit
Datum - 24.11.2022
20:30 - 22:00
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Veranstaltungsort
Literaturhaus München
Kategorien
Literaturhaus, Saal & Stream
Foyer-Bar ab 19.30 Uhr
Lesung: Wiebke Puls (Kammerspiele München)
Die finnisch-estnische Star-Autorin SOFI OKSANEN (*1977) und JÁCHYM TOPOL (*1962), der »mit Abstand interessanteste tschechische Autor dieser Jahre« (Süddeutsche Zeitung) sind erfahrene (literarische) Grenzgänger: Was ist nur in Grenzgebieten, in Zwischenwelten möglich? Was macht die Verflechtung von Sprachen, Ethnien und Religionen mit den Menschen, den Gesellschaften? Und bilden Peripherien nicht oftmals den Ort, wo sich die Zukunft des Zentrums abzeichnet?
In ihrem aktuellen Roman taucht Sofi Oksanen tief ein in das skrupellose Leihmutterschaftssystem von heute. Sie erzählt von Olenka, die aus der Ostukraine nach Finnland fliehen musste, nachdem ihre Karriere als Vermittlerin osteuropäischer Eizellenspenderinnen ein jähes Ende fand. »Hundepark« (Kiepenheuer & Witsch // dt. von Angela Plöger) ist eine schmerzhaft scharf beobachtete Geschichte an der Schnittstelle zwischen Macht und Ohnmacht.
»Für mich gleicht Osteuropa immer noch einem Kontinetn von Ruinen, Relikten eines zerfallenen Imperiums«, so Jáchym Topol in seinem Text »Twilight Zone« (dt. von Eva Profousová//nachzulesen unter www.suhrkamp.de). Die Gräuel der Geschichte haben in Osteuropa tiefere Wunden hinterlassen, in diesem »Secondhand-Europa« herrsche eine »janusköpfige Realität«, ausgelöst durch nicht eingehaltene Versprechen.
Was hat die Peripherie zu erzählen- was hat sie zu verbergen? Zwei wichtige Stimmen der europäischen Literatur leuchten die Randgebiete zwischen Ost und West aus.
VERANSTALTUNG WIRD ÜBERSETZT
SAAL-TICKETS: EURO 15.- / 10.- // STREAM-TICKETS: EURO 5.-