Datum/Zeit
Datum - 08.11.2022
20:00
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Veranstaltungsort
Schauspielhaus der Münchner Kammerspiele
Kategorien
Lesung und Gespräch »Gegen das Vergessen«
von und mit Carolin Emcke, Lena Gorelik und Maryam Zaree
Es gibt zwar eine offizielle Erinnerung-Politik, die die Zeit des Nationalsozialismus aufruft, es gibt das mahnende »Nie wieder« – aber es wird mehr und mehr zu einem Ritual, ohne konkretes Wissen, ohne dichte Beschreibung, ohne Stimmen, die das, was die Shoah tatsächlich bedeutete, vermitteln könnten. Auschwitz droht zur bloßen Chiffre zu werden, ohne Verstehen all der Mechanismen der Ausgrenzung, der Entmenschlichung, der Vernichtung, die es ausmachten. So werden weder die Kontinuitäten noch die Diskontinuitäten zu den heutigen Formen von Rassismus und Antisemitismus erkennbar. Dagegen soll dieser Abend mit Texten von Überlebenden die Vielfalt der Stimmen und Perspektiven aufzeigen, die die Grauen der Lager erlebt und beschrieben haben. Ihre Berichte richten sich an die Nachgeborenen, sie erzählen von der Gewalt und der Tortur, aber auch von Widerstand, Freundschaft und der Ethik des Erinnerns. Mit Texten von Primo Levi, Jean Améry, Ruth Klüger, Charlotte Delbo, Imre Kertesz, Jorge Semprún u.v.a.
– „Jenseits von Schuld und Sühne“ von Jean Améry, GW Band 2, Stuttgart (c) 2002, Klett Cotta
– „Une connaissance inutile”( „Trilogie, Auschwitz und danach“) von Charlotte Delbo, aus dem Französischen von Elisabeth Thielicke, Eva Groepler, © 1990 Stroemfeld/Roter Stern, Basel/Frankfurt am Main, Original © 1970, Edition Minuit
– „SORSTALANSAG“ („Roman eines Schicksallosen“) von Imre Kertész, aus dem Ungarischen von Christina Viragh, Berlin ©) 1996 , Rowohlt Berlin
– „weiter leben“ von Ruth Klüger, Göttingen © 1992, Wallstein Verlag
– „Se questo è un uomo?“ („Ist das ein Mensch?“) von Primo Levi, aus dem Italienischen von Robert Picht, Barbara Picht, Heinz Riedt, München/Wien © 1991, hanser Verlag
– “L’Ècriture ou la Vie“ („Schreiben oder Leben“) von Jorge Semprun, aus dem Französischen von Eva Moldenhauer, © Suhrkamp Verlag, Frankfurt, Original: © 1995, Gallimard,
– „Einsam war ich nie“ von Lutz van Dijk (unter Mitarbeit von Günter Grau), Berlin © 2003, Querverlag