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Datum/Zeit
Datum - 17.10.2023
20:00 - 22:30
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Veranstaltungsort
HochX Theater und Live Art

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Lesereihe LIX – Verflechtungen und Sprengungen

Am 17.10.2023 um 20 Uhr findet LIX – Literatur im HochX (Theater HochX, Entenbachstraße 37, Eintritt: 14/9 Euro) statt und präsentiert Kenah Cusanit und Alexander Graeff mit ihren neuesten (essayistischen) Texten und die Münchnerin Sandra Hoffmann mit ihrem jüngsten Roman „Jetzt bist du da“.

Die Autor*innen für die nächste Ausgabe von LIX verbindet eine reflektierende Haltung in ihren Texten, ob es nun um Geschichtliches und Naturkundliches bei Kenah Cusanit geht, um Sozial- und Identitätspolitisches bei Alexander Graeff oder um die Frage nach der Legitimität von Liebe und Begehren bei Sandra Hoffmann.

Archäologie moderner Erkenntnis, Queerness und ein Anti-Lolita-Roman

Kenah Cusanit ist eine Berliner Autorin, die altorientalische Philologie, Ethnologie und Afrikanistik studiert hat, sich aber auch mit Wissenschaftssoziologie, Theoretischer Physik, Medizin und Botanik beschäftigt hat. Für ihre literarischen Texte, in denen sie eine Art „Archäologie moderner Erkenntnis“ (P. Jandl, NZZ) betreibt, wurde sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Preis der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo (2021/22). Bisher erschienen sind „aus Papier“ (2014) und „Chronographe Chorologien I“ (2017) bei hochroth Berlin sowie „Babel“ (2019) im Carl Hanser Verlag. Bei LIX wird Kenah Cusanit aus ihren neuesten essayistischen Texten lesen. In der Sprache gleichzeitig sehr präzise und poetisch sprengt der minutiös recherchierte Stoff ihrer Texte jegliche disziplinäre Grenzen und eröffnet damit einen völlig neuen gedanklichen Kosmos.

Alexander Graeff ist Schriftsteller und Philosoph; er arbeitet auch als Literaturvermittler und Dozent. Graeff schreibt Lyrik, Prosa und Essay, u. a. für die Frankfurter Rundschau. Er ist Leiter des Programmbereichs Literatur im Berliner Kunst- und Kulturzentrum Brotfabrik sowie Initiator der Lesereihe „Schreiben gegen die Norm(en)?“. In der Queer Media Society engagiert er sich für mehr Sichtbarkeit queerer Personen und Stoffe im deutschsprachigen Literaturbetrieb. Er lebt in Berlin und Greifswald. Bei LIX stellt er seine letzten Veröffentlichungen vor: die Erzählung „Diese bessere Hälfte“ (Herzstückverlag 2023) und den Essay „Queer“ (Verlagshaus Berlin 2022). In beiden Texten geht es um die Themen „Aufwachsen in der Provinz“, Unsicherheiten in Bezug auf Queerness und Begehren, das Coming Out als Schriftsteller und die Verflechtung all dieser Bereiche.

Sandra Hoffmann, 1967 geboren, lebt als freie Schriftstellerin in München und in Niederbayern. Sie unterrichtet literarisches Schreiben in Seminaren für das Literaturhaus München und an Universitäten. Sie schreibt für das Radio und Die Zeit. Für ihren Roman Was ihm fehlen wird, wenn er tot ist (2012) erhielt sie den Thaddäus-Troll-Preis und für ihren Roman Paula (2017) den Hans-Fallada-Preis. Zuletzt erschien ihr Roman Das Leben spielt hier (2019). In Jetzt bist du da (Piper 2023) erzählt Sandra Hoffmann von der Begegnung zwischen einem 16-jährigem Schüler und einer Mitvierzigerin. Beide fühlen sich zueinander hingezogen und müssen sich fragen, wie sie nun mit diesen Gefühlen und diesem Begehren umgehen wollen: ein einfühlsamer und sensibler Anti-Lolita-Roman.

LIX – unabhängige Lesereihe

LIX existiert seit 2019 und ist eine unabhängige Lesereihe für gegenwärtige Texte jeder Couleur. Der Fokus des Formats liegt auf einem Neben- oder Miteinander unterschiedlicher Gattungen: Langgedicht trifft hier auf Comic trifft auf Romanfragment, Unfertiges auf Vollendetes. Ziel ist die Präsentation von zeitgenössischer, avantgardistischer und unabhängiger Literatur. Von besonderem Interesse sind Arbeiten, in denen gesellschaftspolitisch relevante Fragestellungen aufgeworfen werden.

LIX findet vier Mal im Jahr in Kooperation mit dem HochX Theater statt und präsentiert pro Abend drei Autor*innen. Jede Lesung wird durch die Veranstalterinnen eingeführt und von einem Kurzgespräch begleitet, um dem Publikum einen Zugang zu den Texten anzubieten. LIX ist Teil der Unabhängigen Lesereihen. Das Netzwerk besteht aus über 40 Lesereihen aus dem deutschsprachigen Raum und versteht Literatur nicht nur als Text, sondern auch als soziale Praxis und will sie in den öffentlichen Raum bringen.

LIX wird durchgeführt in Kooperation mit dem HochX Theater und Live Art und mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, den Bezirk Oberbayern und im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.