Bullerbü-Idylle
Zwei Ausstellungen in der Internationalen Jugendbibliothek
Was gibt es Gemütlicheres als eine Tasse Kakao und warme Zimtschnecken, wenn draußen der Herbstwind ums Haus weht und der Regen ans Fenster peitscht? Eine „Bullerbü-Idylle“, geprägt von Illustrationen in den Büchern Astrid Lindgrens. Die meisten von ihnen entstammen den Stiften und Farben von Ilon Wikland, die 1930 in Estland geboren wurde und seit 1944 in Schweden lebt. Lasse, Bosse, Lotta, Madita, Ronja, Karlsson und noch vielen anderen literarischen Figuren Astrid Lindgrens hat sie ein Gesicht gegeben. Der Künstlerin ist noch bis Ende Januar 2016 in der Internationalen Jugendbibliothek eine Werkschau gewidmet. In den mehr als 80 Originalillustrationen der Ausstellung mit dem Titel „Über Tisch und Bänke“ erfährt man nicht nur Details aus ihrem Leben, sondern kann den Figuren aus Astrid Lindgrens Abenteuern bei der Entstehung zusehen und ihnen sogar in Lebensgröße begegnen. Auch die Parallelen im Leben der beiden Frauen werden sichtbar.
Anregungen für gemütliche Lesestunden in der dunklen Jahreszeit findet man auch in der zweiten Ausstellung, die aktuell in den Räumen von Schloss Blutenburg zu sehen ist: „Was plötzlich in der Küche pocht. Fantastisches Erzählen für Kinder.“Ob Gurkenkönig, Pippi, Pumuckl oder Sams – auf einmal sind sie da – und bringen das Leben der Menschen in ihrer Umgebung ziemlich durcheinander. In der Kinderliteratur wimmelt es von eigenartigen Gestalten, die auf einmal auftauchen und Unruhe stiften. Die unverhofften oder ungebetenen Besucher sind oft vorlaut, wortverdreherisch und sprachkreativ, häufig respektlos, unheimlich stark und vital, in manchen Fällen auch erstaunlich gefräßig. Sie können Plagegeister oder Vertraute sein, mit liebenswerten Schrullen oder ziemlich nervtötend. Ausgewählten Exemplaren dieser Spezies kann man noch bis zu 10. Februar 2016 in der Schatzkammer von Schloss Blutenburg begegnen. Die vier gesetzten Kategorien reichen von „Sorgenfressern und Seelentröstern“, über „Fremde Kinder“ bis hin zu „Unruhestiftern“ und „Ohnmachts- und Allmachtsgefühlen“.
(Schloss Blutenburg, geöffnet Mo – Fr 10 – 16 Uhr, Sa / So 14 – 17 Uhr)