Gründung der Annette Kolb-Gesellschaft

Anlässlich des 155. Geburtstags von Annette Kolb wird am 3. Februar 2025 die Annette-Kolb-Gesellschaft gegründet. Ihr Ziel ist es, Leben und Werk der Schriftstellerin, Pazifistin und deutsch-französischen Intellektuellen einem interessierten Publikum – insbesondere jungen Menschen – zugänglich zu machen. Kolbs intellektuelle Eigenständigkeit, ihr scharfsinniger Blick auf gesellschaftliche Konventionen, ihr unerschütterliches Engagement für Völkerverständigung und ihr Widerstand gegen den Nationalsozialismus machen sie zu einer Identifikationsfigur weit über ihre Zeit hinaus. (mehr …)

[LiSe 02/25] Nähmaschine trifft Regenschirm: Der Surrealismus und die Literatur

Von Katrin Diehl

Festlegen lässt er sich ebenso wenig wie bestimmen. Weil eben nicht nur das Ergebnis, das, was am Ende zu sehen, zu hören, zu lesen ist, zählt. Irgendwie hat er es bis auf T-Shirts, auf Ansichtskarten ohnehin geschafft, stark reduziert auf Witz, auf Originalität. Macht nichts. Denn offensichtlich kann ihm all das nichts anhaben, dem Surrealismus. (mehr …)

[LiSe 02/25] Kolumne: Mängelexemplar

Da steh ich mal wieder vorm Antiquariat und stöbere in Kisten voller Bücher, auf denen fett das Urteil „Mängelexemplar“ steht. Dafür muss sich das Buch nicht schämen. Oft ist es ja so, dass ein solches Werk nur einen einzigen sichtbaren Mangel hat: das fett gedruckte „Mängelexemplar“. Dabei hat ein Buch, auf dem ein roter Bestseller-Aufkleber prangt, schon eher das Zeug zum „Mängelexemplar“. Oder denken Sie nur an den hässlichen Störer: „Sonderpreis 3 Euro“! Nein, danke. (mehr …)

[LiSe 02/25] Gedenktafeln der Literaten – Teil VI: „Das Glockenspiel vom Rathaus läutete durch meine Kinderträume“

Die Gedenktafel für Schalom Ben-Chorin zwischen Isartor und Isar

Von Katrin Diehl

Er war ein Münchner. Geboren wurde Schalom Ben-Chorin, der damals noch Fritz Rosenthal hieß, am 20. Juli 1913 im Haus Zweibrückenstraße 8, das mit stattlichem Doppelgiebel und schmucken Wandmalereien sein Aussehen bis heute kaum verändert hat. Die zwei Kriege scheinen um das schöne Stadthaus zwischen Isartor und Ludwigsbrücke gütig einen Bogen geschlagen zu haben. Eine Gedenktafel rechts vom Eingang, gestaltet von der Künstlerin Blanka Wilchfort, erinnert seit 2011 an den deutsch-israelischen Journalisten, Religionsphilosophen, Schriftsteller, Gelehrten, der sich voller Engagement und Idealismus „für den christlich-jüdischen Dialog“ einsetzte, der Bücher über Jesus, Paulus oder Maria als jüdische Menschen und aus der Perspektive der eigenen, der jüdischen Tradition schrieb. (mehr …)