[LiSe 07-08/24] Kurzgeschichte Luna

Von Tania Rupel Tera

  • Was noch? Denk nach, sicher gibt es andere Varianten.
  • Hm, vielleicht ist er einfach ein Türspion am unendlichen Himmelstor. Was sagst du?
  • Gut, interessant.
  • Man könnte das Bild selbstverständlich weiterentwickeln. Was gibt es hinter dieser Tür und so weiter.
  • Ja, was noch?

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[LiSe 06/24] Kurzgeschichte: Heilwasser und Hysterie

Von Martin Rasper

An der Steinbacherstraße in München-Bogenhausen, nicht weit von der Isar, befinden sich die Überreste eines alten Kur- und Badeorts: Bad Brunnthal. Ach was, Überreste! Zu sehen ist gar nichts mehr. Wer die Stelle besucht, sieht einen schmalen, zweiteiligen Teich, insgesamt vielleicht zwanzig Meter lang, der sich am Fuß des Hangs entlangzieht. Er ist gesäumt von hübschen, tief dunkelgrünen Eiben, die wahrscheinlich von Vögeln gepflanzt wurden. Und wer genau hinschaut, entdeckt den Auslass, aus dem ein kleines Rinnsal direkt aus dem Hang in den Teich fließt: eine Quelle also. Außer von der Quelle bekommt der Teich noch Wasser von der Seite her, von einem schmalen Bächlein, das in den angrenzenden Gärten aus einer feuchten Stelle am Hang entsteht. Das Wasser des Teichs wird unterirdisch in die Isar abgeleitet; erst mehrere hundert Meter weiter nördlich entsteht aus den Hangquellen wieder ein Bach: der Brunnbach. (mehr …)

[LiSe 05/24] Kurzgeschichte: Unser staubiger Japaner

Von Petra Ina Lang

Einmal pro Woche gehen wir in den Südpark. Wir parken in einer der Seitenstraßen, in der Wohnwagen hinter Wohnwagen stehen und verrotten. Große Wohnwagen, kleine Wohnwagen. Auf allen hat sich eine staubige Schicht abgesetzt mit Blättern, die vermodern. Nie sieht man Menschen in die Wohnwagen einsteigen. Nie sieht man Menschen aus ihnen herauskommen. (mehr …)

[LiSe 04/24] Kurzgeschichte: Notlösung

Von Hartwig Nissen

Ich kann nicht behaupten, dass ich stolz darauf bin. Ich hatte gelogen, als Britta mich nach meiner Arbeit fragte. Ich sagte, ich hab frei, wegen Schlechtwetter, weil unser Team beim Brainstorming nicht komplett war. Und die Ausrede passte gut, es regnete gerade in Strömen. Sie sagte nichts. (mehr …)

[LiSe 01/24] Kurzgeschichte: Der Goldbarren

Von Ruth Neureiter

Ich erinnere mich an einen kleinen Goldbarren in meiner Handtasche. Er muss dort schlummern seit dem Schreibseminar in Lindau, unter vielen anderen Dingen, die ich mit mir herumtrage: Geldbörse, Notizbuch, diverse Stifte, Kinokarte, Parkschein, Papiertaschentücher, Kontoauszüge, Visitenkarten und Reisepass, Autoschlüssel, Einkaufszettel. (mehr …)