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Datum/Zeit
Datum - 22.11.2023
19:00 - 21:00
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Veranstaltungsort
Stiftung Lyrik Kabinett

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Ein Abend mit Dana Ranga und Ernest Wichner
Moderation: Maren Jäger

Eine Kooperation mit dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München; mit freundlicher Unterstützung des Deutschen Literaturfonds – im Rahmen der Lyrik-Empfehlungen

Veranstaltungsort: Lyrik Kabinett
Eintritt: € 9 / € 6; Mitglieder unseres Freundeskreises: freier Eintritt
Abendkasse, freie Platzwahl

Ein doppelter Horizont als sinnliches und realitäts-gesättigtes Fragen und als Grenzgang – zwischen Sprachen und Kulturräumen oder zwischen Erdalltag und Kosmos: Ernst Wichner, geboren 1952 im rumänischen Banat, viele Jahre Leiter des Literaturhauses in Berlin, evoziert seit vierzig Jahren Landschaften und Stimmen Südosteuropas, in realen wie in imaginär-poetischen Gesprächen mit anderen Dichterinnen und Dichtern. In seinem jüngsten Band Heute Mai, und morgen du spricht ihm Heinrich Heine auf den Anrufbeantworter, und er hält Zwiesprache mit Oskar Pastior oder Gellu Naum, den er ins Deutsche übersetzt hat. Auch einen Gedichtband von Dana Ranga, den ersten, den sie 2005 auf Rumänisch veröffentlichte, hat Wichner in ein geschmeidiges Deutsch geholt: STOP – Die Pausen des Sisyphos (2023). Ranga, 1964 in Bukarest geboren, studierte in Rumänien Medizin, in Berlin Publizistik, Kunstgeschichte und Filmtheorie. In einem früheren ihrer Lyrikbände – COSMOS! – unternimmt sie eine poetische Reise in den Weltraum, in den zwei vorausgegangenen unter die Haut und unter die Meeresoberfläche. Ihre Dokumentarfilme wurden mehrfach ausgezeichnet. Zwischen den dichterischen Welten vermittelt Maren Jäger, geboren 1977 in Bottrop. Sie ist Literaturwissenschaftlerin an der FU Berlin, habilitiert über „Kürze zwischen Ökonomie und Ästhetik“, außerdem Kritikerin und Moderatorin.


Tzara
für Dieter Schlesak

da geht einer seine Sprache
ab, die andere, in
Trauer endend und
Müdigkeit. Wort-

verstellte Schritte, immer
in Grenzland und doch

Bedeutungen nachtragend, die
keiner gemeint noch
vergessen zu haben
glaubt.

Ernest Wichner: Heute Mai und morgen du. Schöffling & Co. 2022, S. 84.

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[…]
Wie könnte man den Preis eines intimen, äußerst
persönlichen Vorgangs verstehen; die Poesie muss
ausgestellt werden, die Schöpfung. Die Liebe
nicht. Schauen Sie mal wieder bei uns vorbei. Das
Universum ist eine Collage aus Realitätsfragmenten,
Milliarden von gültigen Wirklichkeiten, Lebensweisen.
[…]

Dana Ranga, „Verordnete Erholung“, in: STOP Die Pausen des Sisyphos. Aus dem Rumänischen von Ernest Wichner.