Datum/Zeit
Datum - 20.11.2025
19:00 - 22:00
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Veranstaltungsort
Haus des Deutschen Ostens
Kategorien
Termin: Donnerstag, 20. November 2025, 19.00 Uhr
Referentinnen: Dr. Sybille Krafft (Waldram), Professor Dr. Jana Osterkamp (Augsburg), Jutta Fleckenstein (München), Katharina Willimski (München)
Moderation: Professor Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des HDO)
Ort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Zeitzeugen sind heutzutage aus der Vermittlung der Zeitgeschichte in den verschiedensten Formen nicht mehr wegzudenken. Als seit den 1960er Jahren die „oral history“ in der Geschichtswissenschaft an Bedeutung gewann, wurden auch immer mehr Zeitzeugen als „sprechende Quellen“ der Forschung genutzt und zu diversen geschichtlichen Themenfeldern befragt. So spielen bis heute Zeitzeugen in folgenden Forschungsfeldern eine wichtige Rolle: Nationalsozialismus und Holocaust, DDR-Geschichte, Flucht und Vertreibung und zahlreiche andere. Aber es gibt in der Wissenschaft auch Kritik an der Heranziehung von Zeitzeugen zur Geschichtsdarstellung, da jedes Gedächtnis trügen kann und das Erinnern und Vergessen grundlegende Prozesse menschlichen Lebens sind (Johannes Fried, Der Schleier der Erinnerung, 2004). Menschen erinnern sich im Lauf des Lebens unterschiedlich und ihre Erinnerung verändert sich.
Mit zunehmender zeitlicher Distanz zu dem Ereignis, zu welchem man Zeitzeugen befragt, ergibt sich zudem die Tatsache, dass immer weniger Zeitzeugen noch am Leben sind. Dies gilt derzeit in der Holocaustforschung ebenso wie bei der Erforschung von Flucht und Vertreibung.
Wie geht man also als Vermittler von Geschichte vor, wenn die Zeitzeugen einmal ganz fehlen? Macht etwa die Vorführung eines Videos mit Zeitzeugenaussagen oder ein sprechendes Hologramm einen ähnlichen Eindruck auf Schüler wie die echte Begegnung mit einem anwesenden Zeitzeugen? Welche Möglichkeiten hier in den verschiedenen Feldern der Geschichtsvermittlung erwägt werden, soll im Podiumsgespräch gezeigt und analysiert werden.