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Datum/Zeit
Datum - 12.03.2024
19:00 - 21:00
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Veranstaltungsort
Haus des Deutschen Ostens

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Lesung

Referentin: Ulrike Draesner (Leipzig)

Moderation: Patricia Erkenberg (HDO)

In Kooperation mit: Stiftung Kulturwerk Schlesien e.V.

Ausgezeichnet mit dem Spycher: Literaturpreis Leuk, nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse

Eine nationalsozialistische Vorzeigemutter, die anderen beibringt, wie Kinder zu erziehen sind, doch über das Wichtigste, was sie verloren hat, niemals spricht. Eine Köchin, die lieber Frauen geliebt hätte als den Dienstherrn, unterwegs durch das zerstörte Deutschland im Sommer 1945. Ein Mädchen in München Solln, geboren in einem Lebensbornheim der SS. Eine alleinerziehende Anwältin von heute, die nach dem Tod ihrer Mutter unverhofft eine Wohnung in Wrocław erbt – und einen polnischen Zweig der Familie entdeckt. Alle Figuren verbindet ein Jahrhundert von Krieg und Nachkrieg, Flucht und Vertreibung. Ein Jahrhundert von Gewalt. Was bedeutet es, in einem Staat zu leben, der Menschenzucht betreibt? Und wie darüber schreiben, was den Frauen im Krieg geschieht? Was ihnen die Sprache nimmt. Was sie für immer verwandelt. Und wie über die unsichtbare Kraft, die verhindert, dass sie daran zerbrechen?

Ulrike Draesner (geb. 1962 in München), wurde für ihre Romane und Gedichte vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erhielt sie den Preis der LiteraTour Nord, den Bayerischen Buchpreis, den Deutschen Preis für Nature Writing, den Ida-Dehmel-Literaturpreis (alle 2020) sowie den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds (2021). „Die Verwandelten“ ist nach „Schwitters“ (2020) und „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“ (2014) das dritte Buch Draesners, das sich mit den Themen Flucht und Vertreibung beschäftigt. Von 2015 bis 2017 lehrte sie an der Universität Oxford, seit April 2018 ist sie Professorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.