[LiSe 12/16] Ausgezeichnet: Tukan-Preis für Björn Bicker

Den diesjährigen Tukan-Preis der Stadt München erhält der Schriftsteller Björn Bicker für sein Buch „Was glaubt ihr denn. Urban Prayers“ (Verlag Antje Kunstmann). Der mit 6.000 Euro dotierte Tukan-Preis zeichnet alljährlich eine sprachlich, formal und inhaltlich herausragende literarische Neuerscheinung aus. In die Auswahl kommen alle belletristischen Veröffentlichungen von Münchner Autorinnen und Autoren. „Was glaubt ihr denn“ ist ein überzeugendes Buch zu dem wohl wichtigsten Thema unserer Zeit: der Auseinandersetzung mit Religionsgemeinschaften und den von ihren Mitgliedern gelebten Wertvorstellungen in einer sogenannten „postsäkularen Gesellschaft“. Björn Bicker, geboren 1972, arbeitete als Dramaturg am Wiener Burgtheater und an den Münchner Kammerspielen, entwickelte als Künstler theatrale Stadtprojekte, zuletzt im Auftrag des Goethe-Instituts zur Architektur-Biennale Venedig 2016. Er schrieb Prosa, Theaterstücke, Hörspiele, Essays und den Roman „Was wir erben“. Die Preisverleihung findet am Montag, 5. Dezember (19:00 Uhr) im Literaturhaus statt. Die Laudatio hält Alex Rühle. Musik: Wiebke Puls und Ivica Vukelic. mit Songs von Leonard Cohen.
red

7. Literaturfest München

Zum 7. Mal lädt das Literaturfest München von Donnerstag, 10. November, bis Sonntag, 27. November, mit der Bücherschau, dem forum:autoren und dem Festprogramm des Literaturhauses zum literarischen Herbst: Rund 100 Autorinnen und Autoren sowie Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt sind beim Literaturfest München zu Gast und am Programm mit szenischen und musikalischen Lesungen, Diskussionen, Symposien, Konzerten und Ausstellungen beteiligt.

Rund 20.000 Neuerscheinungen für Erwachsene, Kinder und Jugendliche werden bei der 57. Bücherschau im Gasteig, Rosenheimer Straße 5, präsentiert. Autorinnen und Autoren aller Sparten stellen ihre Werke vor, und im Spiel- und Aktionsprogramm für Kinder und Jugendliche gibt es unter anderem Mitmach-Aktionen, eine Buchwerkstatt und eine Vorleseaktion. Das forum:autoren wird von der Schriftstellerin und Spiegel-Autorin Elke Schmitter kuratiert und steht unter dem Motto „ein wort gibt das andere“. Es erkundet mit internationalen Gästen aus Literatur, Musik, Theater, Wissenschaft und Publizistik Möglichkeiten und Grenzen der Sprache. (mehr …)

[LiSe 11/16] Münchens literarische Orte (Folge 5)

Künstlergenossenschaft und Inspirationsquelle Das Streitfeld

Einer der wahrscheinlich jüngsten Literaturorte Münchens ist das „Streitfeld“. Hinter diesem Namen verbirgt sich eine Künstlergenossenschaft, die in Berg am Laim, genauer gesagt in der Streitfeldstr. 33 angesiedelt ist. 2007 als „KunstWohnWerke“ gegründet, bezogen die ersten Künstler vor vier Jahren die beiden Gebäude der ehemaligen Textilfabrik Kuszner und bauten deren Räume zu Ateliers für bildende Künstler, zu Werkstätten für Kunsthandwerker, zu Tonstudios für Musiker und eben zu Schreibbüros für Schriftsteller um. Eines der beiden literarischen Arbeitszimmer ist an die Dramatikerin und Kinderbuchautorin Leo Hoffmann vergeben, das andere hatte bis vor kurzem die Drehbuchautorin Johanna Stuttmann inne. Jetzt arbeitet dort der Kabarettist Ludwig Müller. Damit ist das „Streitfeld“ der Geburtsort verschiedenster literarischer Texte: Leo Hoffmann verfasste hier die Theaterstücke „Chefsache“ und „Am Rand“, Johanna Stuttmann das Drehbuch zu dem Fernsehfilm „Im Spinnwebhaus“, den die ARD vergangenen August ausstrahlte. (mehr …)

Lesen und Vorgelesen bekommen zählen zu den schönsten Kindheitserinnerungen

Ob mit Taschenlampe  unter der Bettdecke oder gebannt zuhörend in den Armen von Mama oder Papa: Erlebnisse mit Büchern bleiben unvergesslich. Für rund ein Drittel der Menschen in Deutschland zählen das Vorgelesen bekommen und das Lesen unter der Bettdecke zu den schönsten Kindheitserinnerungen. Dies hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Vorsicht Buch! unter 5.000 Menschen in Deutschland herausgefunden. Dabei kamen die Vorlesezeiten auf 32,9 Prozent, das nächtliche Lesen im Bett auf 30,5 Prozent. (mehr …)

[LiSe 10/16] Münchens literarische Orte (Folge 4) Literarischer Schaum

Das Vereinsheim

Laut Duden ist ein Schaumschläger „jemand, der (besonders aus Geltungsdrang) bestimmte Qualitäten oder Fähigkeiten vortäuscht, die er in Wahrheit nicht besitzt“. Laut Vereinsheim sind es Moses Wolff, Michael Sailer und Christoph Theussl, die gemeinsam mit durchschnittlich drei Gästen jeden Sonntag um 19.30 Uhr auf der Schwabinger Lesebühne literarischen Schaum schlagen. Von der Münchner Freiheit sind es keine fünf Gehminuten zu dem sandgelben Altbau in der Occamstraße Hausnummer acht (dem früheren „Gisela“), in dessen Erdgeschoss sich seit 2006 das Vereinsheim befindet. Die Außenbeleuchtung zeichnet ein Bild bayrischer Gemütlichkeit, die sich auch im Innenbereich fortsetzt: eine Kombination aus Wirtshaus und Bühne, deren Einrichtung die Gäste in ein Wohnzimmer der fünfziger Jahre zurückversetzt. (mehr …)

[LiSe 10/16] Ausstellung „Der ewige Stenz“

Helmut Dietl und sein München

Erstmals in einer großen Ausstellung zu entdecken: Helmut Dietl als Literat und als literarische Figur. Mit seinen Kultserien prägte er wie kein anderer das München-Bild der Siebziger- und Achtzigerjahre. Über München sagte er: Ich wollte sie besitzen wie eine Geliebte. Und er erfand eine geradezu mythische Stadt: die der legendären, von ihm liebevoll-ironisch inszenierten Bussi-Schickeria. Zum Todestag des großen Filmregisseurs und Autors, der sich am 30. März 2016 zum ersten Mal jährte, stellt Tamara Dietl, seine Witwe, nun dem Literaturhaus den bislang unbekannten Nachlass mit vielen überraschenden und kuriosen Stücken zur Verfügung: darin u.a. die berühmte gelbe Chinalackdose aus „Der ganz normale Wahnsinn“.
RED
Eröffnung: Donnerstag, 13.10.2016, 19.30 Uhr. Ausstellungszeit: 14.10.2016 bis Februar 2017. Öffnungszeiten: Mo–Mi & Fr: 11–19 Uhr, neu: Do: 11–21.30 Uhr, Sa/So/Feiertage: 10–18 Uhr. 7/4 €. Montags für Studierende und SchülerInnen 3 €.