[LiSe 12/15] Kolumne: Fuck-up-Nights

Manchem Anfang wohnt ein Zauber inne, aber auch ein Scheitern … doch gerade dieses Scheitern und das Bekenntnis dazu kommen derzeit groß in Mode. Junge Ökonomen bekennen sich z. B. an der ehrwürdigen Frankfurter Universität in „Fuck-up-Nights“ dazu, mit mindestens einer Firmengründung gescheitert zu sein und es sofort wieder zu versuchen. – Moment mal, wir haben doch hier jetzt Advent, die Zeit der weichen Herzen und Kerzen und der unzähligen Ludwig Thoma-„Heilige Nacht“-Lesungen! Werfen wir also einen prüfenden Blick auf die Chancen jenes Start-up-Unternehmens, wie es das Neue Testament uns als literarische Quelle und der bayerische Oberdichter in marzipansüßer Vers-Variante überliefern: Betlehem-Konzept, Knowhow, Personal und Kapitalausstattung. (mehr …)

[LiSe 12/15] Meine Lieblingsbuchhandlung (Folge 8)

Ein Königreich für ein Buch

„Buchpalast“ – die Haidhauser Lieblingsbuchhandlung von Christoph „Stofferl“ Well

Mut und Witz bewiesen Katrin Rüger und Friederike Wagner, als sie ihre vor eineinhalb Jahren eröffnete Buchhandlung auf den Namen „Buchpalast“ tauften. Nun prangt einem der Name auf dem Weg von der U-Bahn-Station am Max-Weber-Platz in die Kirchenstraße entgegen, umkränzt vom reichen Blüten- und Blattwerk einer Glyzinie. Ein Hingucker schlechthin und eine Anspielung auf das nahe gelegene Maximilianeum, dem Sitz der Politik, indes sie sich als den Sitz der Kultur begreifen. Eine Portion Ironie schwingt dabei mit, denn das Lädchen umfasst gerade mal 43 Quadratmeter. (mehr …)

[LiSe 12/15] Ausstellungen: Bullerbü-Idylle

Bullerbü-Idylle

Zwei Ausstellungen in der Internationalen Jugendbibliothek

Was gibt es Gemütlicheres als eine Tasse Kakao und warme Zimtschnecken, wenn draußen der Herbstwind ums Haus weht und der Regen ans Fenster peitscht? Eine „Bullerbü-Idylle“, geprägt von Illustrationen in den Büchern Astrid Lindgrens. Die meisten von ihnen entstammen den Stiften und Farben von Ilon Wikland, die 1930 in Estland geboren wurde und seit 1944 in Schweden lebt. Lasse, Bosse, Lotta, Madita, Ronja, Karlsson und noch vielen anderen literarischen Figuren Astrid Lindgrens hat sie ein Gesicht gegeben. (mehr …)

[LiSe 12/15] Krimiwettbewerb

Schreibtischtäter zwischen 9 und 14 Jahren gesucht

Zum 14. Mal können Kinder zwischen 9 und 14 Jahren ihren eigenen Krimi schreiben und einer Jury vorstellen. Ob alleine, zu zweit, mit der ganzen Schulklasse oder in der Gruppe – wer eine Idee hat, sollte unbedingt zum Stift oder in die Tasten greifen. Einsendeschluss und Deadline: 19. Februar 2016. Der Kinder-Krimipreis ist eine Initiative der Münchner Stadtbibliothek, des Jugendkulturwerks und des Vereins Kultur & Spielraum gemeinsam mit Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. Zum glanzvollen Abschluss des Wettbewerbs werden im großen Saal des Literaturhauses die Krimis vorgestellt. Alle Kinder, die mitgeschrieben haben, sind dabei. Die Preisverleihung findet am 17. März im Rahmen des 15. Kinder-Krimifests statt.

Weitere Infos unter www. kinderkrimifest-muenchen.de

[LiSe 12/15] Kurzgeschichte: Navidad Tropical

Navidad Tropical

Am 24. Dezember erwachte ich spät. Hatte wieder geträumt, von Vivisektionen, Brandstiftung, Eingeweidewürmern. Zwischen den Träumen lag ich wach und horchte auf die Geräusche im Garten. In der windlosen Nacht rauschte der Wildbach lauter denn je, Beutelratten keiften, das Sägen der Zikaden dröhnte ohne Pause. Von den Hunden war nichts zu hören. Ich machte Eintragungen in der schwarzen Kladde, las ein paar Seiten Moby Dick und schlief wieder ein. Gegen acht hörte ich Klavierspiel. Verena spielte eine Fuge aus dem Wohltemperierten Klavier. Die Musik klang vertraut, nach wenigen Takten brach sie ab. Ich nahm ein halbes Valium und dämmerte im Halbschlaf vor mich hin. (mehr …)