Das Gewissen

Ich trag ein Bewusstsein mit mir,
eine Welt in der Welt,
in die ich gestellt,
ein beladener Raum in mir.

Fehlungen der Vergangenheit für immer
sind eingegraben im Sinn,
losgelöst vom Leib ist er hinter der Stirn;
die einigende Lösung kommt die nimmer?

Hier ist Geist und hier ist Leib,
irgendwo sitzt Gefühl und Gemüt.
Um Einheit der Splitter bin ich bemüht.
Die Dinge denkend zu empfinden liegt weit.

So weinen denn nur meine Gedanken,
der Leib fühlt beklommen,
wär doch alles verschwommen,
und brächt Weinen zerreißend mich ins Schwanken.

Raimund Fellner