Ausschreibung hat begonnen – Einsendeschluss ist der 3. Januar 2027

Das Bewerbungsverfahren für den Lyrikpreis München 2027 ist eröffnet: Ab sofort können sich Autorinnen und Autoren mit ihren Beiträgen um den renommierten Preis, der seit 2010 vergeben wird, bewerben. Das Wettbewerbsthema lautet diesmal „Dürers Melencolia I und die Gravur der Gegenwart“.

Die Jury des Lyrikpreis München 2027 lädt Autorinnen und Autoren ein, sich mit einem 500 Jahre alten, prägenden Werk der Kunstgeschichte auseinanderzusetzen und zugleich eine Brücke zur Gegenwart zu schlagen. Was kann uns Dürers Stich heute noch sagen? Was bedeuten die abgebildeten Gegenstände? Warum gerade sie? Besteht die Modernität des Stichs darin, dass er sich heute – nach 500 Jahren Auslegung und Interpretation – einer abschließenden Interpretierbarkeit verschließt, dass in ihm die vertraute Beziehung zwischen Zeichen und Bedeutung möglicherweise aufgehoben ist, also eine nicht offensichtliche Wirklichkeit in Bekanntes eindringt? Ist das Blatt die bildliche Darstellung eines Denkens, dem die Welt daher nicht mehr fassbar und insgesamt fragwürdig geworden ist? Zeigt damit die berühmte Renaissance-Zeichnung auch eine Gravur, ein schon an seiner Oberfläche erkennbares Muster unseres Gegenwartserlebens und -denkens? Und: Erleben wir damit sogar eine Neubestimmung dessen, was die Aufklärung unserem Selbstverständnis als autonome Subjekte versprochen hat?

Angestoßen werden soll mit dem Thema, so die Veranstalter, ein poetisches Gespräch zwischen dem Möglichen und dem Wirklichen – zwischen der Geistesarbeit einer vielerfahrenen Personifikation der Melencolia in einem Kupferstich und dem laut schlagenden Puls der Gegenwart.

Einsendeschluss ist der 3. Januar 2027. Neben dem Wettbewerbsbeitrag sollte zudem eine Kurzbiographie an info@lyrikpreis-muenchen.com gesandt werden. Die Bekanntgabe der Preisträgerin oder des Preisträgers erfolgt im Sommer 2027, die Preisverleihung findet im 4. Quartal 2027 in München statt. Der Lyrikpreis München – Junge Lyrik soll – bei entsprechender Resonanz – gleichfalls wieder vergeben werden.

Der Lyrikpreis München, der vom APHAIA Verlag ausgeschrieben und organisatorisch vom Signaturen-Magazin unterstützt wird, ist mit einem Preisgeld von 15.000 € einer der höchst dotierten Preise für Lyrik im deutschsprachigen Raum. 2024 wurde der Berliner Schriftsteller Steffen Popp für sein Langgedicht „Sieben Stufen Nacht“ ausgezeichnet. Mit 809 Einsendungen zum Thema „Die eine rettet die Welt, die andere bewegt sie. Was haben Poesie und Technik sich heute zu sagen?“ war dabei die Resonanz auf die Ausschreibung so hoch wie nie zuvor.

Auch für „Dürers Melencolia I und die Gravur der Gegenwart“ erhofft sich die Jury, bestehend aus Harald Albrecht, Verleger, Ulrich Schäfer-Newiger, Jurist und Essayist und Kristian Kühn, Herausgeber, wieder eine rege Beteiligung.

Alle Informationen zum Lyrikpreis 2025 finden sich auf der Homepage der Veranstalter:
lyrikpreis-muenchen.com