Wiggerl Greiner wurde am 6. Oktober 1880 als Sohn der Gastwirtsleute Johann und Katharina Greiner geboren. In der Gaststätte seines Vaters gründete sich 1879 der 1. Athleten Club Deutschlands. Dort trafen sich die stärksten Männer Münchens, der bayerische Herkules Steyrer Hans war Stammgast.
Im Januar 1908 wurde Karl Valentin bei Wiggerl Greiner und seiner Frau Therese vorstellig, weil er ein Zimmer suchte. Sie hätten schon ein Zimmer für ihn, meinte Therese Greiner, wenn es ihm nichts ausmache, dass er immer durch ihr Schlafzimmer gehen müsse. So wurde Karl Valentin Greiners Untermieter. Das war der Beginn einer lebenslangen Freundschaft. Wiggerl Greiner begleitete Valentin am Klavier und bald bestritten sie erste gemeinsame Auftritte.
Ludwig Greiner gilt als „Erfinder” des Karl Valentin. Er schlug ihm vor als Karikaturkomiker aufzutreten.Therese Greiner nähte das dazu passende Kostüm und Wiggerl gestaltete Valentins erstes Plakat. Mit der Figur „Der arme hagere Mann” schaffte Karl Valentin den Durchbruch und wurde zum Star.
Während des Ersten Weltkriegs war Ludwig Greiner Kriegszeichner, Stabskoch, Fronttheaterspieler, Schriftenmaler der Friedhöfe-Abteilung und Kino-Operateur. Er gründete in Livland das erste Marionettentheater an der Kriegsfront. Als Mitarbeiter der ersten deutschen Schützengraben-Zeitung „Bayerischer Landwehrmann” sorgte er mit seinen Bildgeschichten für Heiterkeit.
Wiggerl Greiner hatte als Kind vom Pfarrer in der Schule eine Ohrfeige bekommen, weil er am Sonntag nicht in der Kirche war. Dies führte zu einem lebenslangen Ohrenleiden und endete in völliger Taubheit. Seinen Lebensabend verbrachte er in einem Münchner Altenheim. Ludwig Greiner verstarb am 3. Mai 1956.
Die Ausstellung zeigt die vielfältigen Talente von Wiggerl Greiner und würdigt das breite künstlerische Schaffen einer der engsten und besten Freunde von Karl Valentin.