[LiSe 07/25] Gedenktafeln der Literaten – Teil XI: Hoffnungslos vornehm: Eduard Heinrich Nikolaus Graf von Keyserling

Von Marie Türcke

Eduard Heinrich Nikolaus Graf von Keyserling wurde am 15. Mai 1855 auf dem Familiengut Paddern bei Hasenpoth in Kurland (heute Lettland) als zehntes von zwölf Kindern geboren. Seine adelige Herkunft prägte ihn lebenslang – gesellschaftlich wie literarisch.

Seine Jahre als junger Mann verbrachte er auf den Gütern seiner Familie, isoliert, nur mit Familie und Angestellten im Kontakt. Gegen Ende der 1880er-Jahre veröffentlichte er seine ersten Romane. Bereits hier im Fokus, was auch in seinem späteren Werk zentral bleibt: der Mensch, seine Emotionen, die durchaus widersprüchlich sein können, und das Miteinandersein und Miteinanderauskommen (oder eben auch nicht). (mehr …)

[LiSe 07/25] Internationale Jugendbibliothek: 8. White Ravens Festival

Vom 13. bis zum 17. Juli findet zum achten Mal das White Ravens Festival für Internationale Kinder- und Jugendliteratur statt. Veranstalter ist die Internationale Jugendbibliothek. Elf namhafte Autoren aus acht Ländern werden in München und Bayern unterwegs sein mit Lesungen, Gesprächen, musikalischen Poesieprogrammen und Workshops. Das Festival verspricht literarische Neuentdeckungen und schafft einen Brückenschlag zwischen den Kulturen. Eröffnet wird der Veranstaltungsreigen mit einem großen Familienfest im Innenhof von Schloss Blutenburg (am 13. Juli ab 10 Uhr, Karten über München Ticket und an der Tageskasse). Es folgen täglich Abendveranstaltungen an unterschiedlichen Orten. Um möglichst viele junge Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten zu erreichen, werden die Schulen einbezogen.
U. S.

Alle Informationen zum Programm finden sich unter www.wrfestival.de

Weiße Koffer erinnern an vertriebene und ermordete Jüdinnen und Juden in München

Kunstaktion wird am 24. Juni 2025 in Schwabing eröffnet – Gedenkprojekt läuft bis 20. November 2025

Am 24. Juni 2025 startet im Münchner Stadtteil Schwabing die partizipative Gedenkinstallation „hier wohnte…“ unter der Leitung des Aktionskünstlers Wolfram P. Kastner. Die Intervention im öffentlichen Raum erinnert an Münchner Jüdinnen und Juden, die während der NS-Diktatur von den Nationalsozialisten entrechtet, deportiert, beraubt und ermordet wurden. Bis zum 20. November 2025, dem Jahrestag der Verschleppung von knapp 1000 jüdischen Münchnerinnen und Münchnern nach Kaunas im Jahr 1941, werden an sechs Standorten im Stadtviertel weiße Koffer aufgestellt, als Symbol an die erzwungene Flucht und die Deportationen. Sie sollen Passanten dazu einladen, innezuhalten, zu gedenken und Verantwortung zu übernehmen. (mehr …)

Der Thomas-Mann-Preis 2025 geht an die Schriftstellerin Katja Lange-Müller

Preisverleihung in München am 13. November 2025

Seit ihrem Debüt Wehleid – wie im Leben von 1986 hat die 1951 in Ost-Berlin geborene Katja Lange-Müller unsere Lebenswelt in zahlreichen Romanen, Erzählungen und Prosaminiaturen ausgeleuchtet: durch scharfe Milieubeobachtungen der Vor- und Nachwendezeit (zuletzt in ihrem Roman Unser Ole, 2024), durch Einblicke in die Falltüren der Liebe (im Roman Böse Schafe, 2007) oder randständige Enklaven (in Die Letzten. Aufzeichnungen aus Udo Posbichs Druckerei, 2000). Ihre Texte erzählen ohne Larmoyanz und Belehrungswahn von Außenseitern und Scheiternden in den Ausnahmezuständen des Alltags: bitterkomische Geschichten mit einem feinen Sinn für prägnante Kürze und „zwielichtige Wortgebilde“ (Drehtür, 2016). (mehr …)

Wortmeldungen von Nachwuchsautor:innen gesucht!

Die Crespo Foundation ruft junge Autor:innen dazu auf, sich für den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten WORTMELDUNGEN-Förderpreis zu bewerben.

„Die Sorge um die Sätze“ – Wie schreibt sich Arbeit in Körper und Texte ein und was kommt nach der Erschöpfung? lautet die Fragestellung, die in diesem Jahr von Josefine Soppa, Trägerin des WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreises 2025, formuliert wurde. (mehr …)