[LiSe 11/18] Das Künstlerbuch – ein Kunstwerk

AAP Archiv Künstlerpublikationen

Im „Haus der Kunst“ ist Hubert Kretschmers Archiv noch  bis zum 9. Juni 2019 zu sehen.

Von Christine Erfurth

„Autoren schreiben keine Bücher: nein, sie schreiben Texte, die zu gedruckten Objekten werden“, sagt Roger Chartier – ein Satz, der für die Arbeit des Münchner Sammlers Hubert Kretschmer geschrieben zu sein scheint.

Der Künstler, Lehrer und Verleger sammelt seit 1980 vielfältige Künstlerpublikationen und archiviert mittlerweile rund 50.000 Medien aus insgesamt 76 Ländern in der Münchner Türkenstraße. Sein „Archive Artist Publications“ ist aktuell und noch bis zum 9. Juni 2019 (10 bis 20 Uhr) in Form einer beachtenswerten kleinen Ausstellung im „Haus der Kunst“ in der Prinzregentenstraße zu Gast. (mehr …)

[LiSe 11/18] Buchempfehlungen vom Buchpalast

Die Buchhandlung „Buchpalast“ in der Kirchenstraße 5  empfiehlt diese beiden Neuerscheinungen.

Susanna Partsch: Schau mir in die Augen, Dürer
Beck Verlag

In der Woche der unabhängigen Buchhandlungen wird der Buchpalast zur Bühne seiner Palastschätze. Am Autorensamstag (3.11.) können Sie bei uns mit der Kunsthistorikerin Susanna Partsch ins Gespräch kommen. Ihr erhellendes Buch über die Kunst der alten Meister fesselt wie ein Krimi. Sie liefert wohldosierten Einblick, Aha-Erlebnis und packendes Detail im rasanten Wechsel. Ein Buch mit Weihnachtsgeschenkpotential für Jung & Alt, mit dem man gleich ins nächste Museum laufen möchte. (mehr …)

[LiSe 11/18] Preis für Buchhandlung Wilma Horne

Seit vier Jahren wird der Deutsche Buchhandlungspreis vergeben. Mit dem Preis werden inhabergeführte Buchhandlungen mit Sitz in Deutschland ausgezeichnet, die ein literarisches Sortiment oder ein kulturelles Veranstaltungsprogramm anbieten, die innovative Geschäftsmodelle verfolgen oder sich im Bereich der Lese- und Literaturförderung engagieren.

Eine der Preisträgerinnen ist in diesem Jahr die Buchhandlung Wilma Horne in Haidhausen. Da die Preisverleihung am 31. Oktober in Kassel stattfand, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest, in welcher Kategorie die Münchner Buchhandlung ausgezeichnet werden würde.

Die LiteraturSeiten München gratulieren Wilma Horne und ihrem Team zu dieser herausragenden Auszeichnung, die die Besonderheit der Buchhandlung am Bordeauxplatz unterstreicht. ber

[LiSe 11/18] Rezension: Wahn oder Wahrheit?

Susanne Röckels neuer Roman „Der Vogelgott“

Von Stefanie Bürgers

Kinder leiden an traumatischen Störungen, sie empfinden Flugzeuge als bedrohlich. Eine Sekte hat Zulauf, die einem grausamen Vogelgott huldigt. Mahner gelten als psychisch krank. Schwarze Vögel sind symbolhaft allgegenwärtig. Die Münchner Schriftstellerin Susanne Röckel schlägt mit ihrem neuen Roman „Der Vogelgott“, der gerade den Tukan-Preis erhalten hat, den Leser in ihren Bann.  (mehr …)

[LiSe 10/18] Lieber scheitern, als es nicht probieren

Vier Dichter, die die Welt verbessern wollten

Von Katrina Behrend Lesch

Karnevalsstadt der Weltenbeglücker“ – München hatte es nicht leicht in den turbulenten Tagen, Wochen und Monaten, als die Monarchie gestürzt und Bayern zum Freistaat wurde mit Kurt Eisner, einem Dichter, als Ministerpräsidenten. Noch verrückter ging es zu, als nach dessen Ermordung die Dichter Gustav Landauer, Erich Mühsam und Ernst Toller das Äußerste wagten und die Räterepublik Baiern etablierten. Selten hatten sich Schriftsteller und Literaten so aktiv an einer Revolution beteiligt wie an der vom 7./8. November 1918. Viele ließen sich von ihr mittragen, euphorisch bis ablehnend wie etwa Thomas Mann, der das Geschehen von seinem Kämmerlein aus kommentierte. Sein Bruder Heinrich unterstützte die Revolution, Oskar Maria Graf feierte sie mit Saufgelagen, Rainer Maria Rilke besuchte politische Veranstaltungen, Ret Marut, alias B. Traven, agierte als unsichtbarer Chefzensor, um nur einige zu nennen. Doch jene vier Dichter wollten mehr, wollten nicht nur von einer besseren Welt träumen, nutzten die Gunst der Stunde und griffen nach der Macht.  (mehr …)

[LiSe 10/18] Kolumne: Staubsaugen, bitte

Die Fuckability wird in L. A. hoch geschätzt, wie wir gerade aus einem Interview mit Susanne Bormann gelernt haben – ja gut, die Dame kommt aus der Filmbranche und muss nicht jedermann geläufig sein, und das Besondere am literarischen Thomas-Mann-House und seinen Fellows in L. A. ist ja, dass jene F. keine Rolle spielen sollte, ganz im Gegenteil. Diese Villa, und das jetzt für Leser, die solche Dinge grad gar nicht „auf dem Schirm“ haben, ließ Thomas Mann anno ’42 bauen , und sie wurde vor zwei Jahren vom Deutschen Außenministerium für schlanke 15 Millionen $ gekauft – was mutig war vom ansonsten verdächtig superkorrekten F. W. Steinmeier. Sofort aber stellte sich die Frage, was machen wir jetzt damit, riesiges Haus, Garten, 3 Palmen, Pool, Balkon, San Remo Drive 1550, nahe Los Angeles? (mehr …)