[LiSe 09/15] Lyrische Kostprobe: wen die nachtigall stört

wen die nachtigall stört

alle nachti gallen
warn über nacht
einer gallen kolik
zum opfer gefallen

»na und«
knurrt der hund
& macht sich rund
die spinne netzt ihre tränen
doch findet’s zum gähnen
»is nich mein ding«
zischt die otter aus otterkring
»what does it matter«
die natter
»I don’t care«
bromt der beer
hinter ihr häher
& auch die pinie
verzieht keine minie:
sie achtet streng
auf ihre linie

abnehmend fragt sich der mond
ob sich das zunehmen lohnt

Hannes Schmidt
aus: „WASSER WÖRTER & MASCHINEN“

[Gastbeitrag] Der Poet

Bei strahlendem Wetter wurde die Poesie-Skulptur von Sabine Paul und Thea Deyhle mit einem rauschenden Fest unter Beteiligung vieler Bands, Künstler, Musiker, Poesten und tatkräftiger Hilfe von Kulturbürgermeister Josef Schmid am Kunstforum HMP enthüllt.

Unter Federführung von Sabine Paul und Thea Deyhle wurde die seit September 2013 gesammelte Poesie mit den Schülern der Cincinnati- und Icho- Mittelschule nun am Kunstforum Hans-Mielich-Platz in Form einer Installation der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Aus den bisher cirka 400 eingesandten Gedichten wird bis Oktober ein kleiner, ständig wechselnder Querschnitt der Poesie präsentiert.

Im Januar diesen Jahres wurde die Idee einer Skulptur von Sabine Paul und Thea Deyhle mit den Schülern der Cincinnati- und Icho-Mittelschule immer konkreter. Während die Schreibgruppe die zugesandten Gedichte nach einigem Überlegen, auf buntes Papier druckte und laminierte, war die Kunstgruppe emsig dabei verschiedene Materialien zu erproben. Schließlich einigte man sich auf Draht. Bei der Fertigung der Skulptur zeigte es sich, das der Weidezaundraht so seine Tücken hat und sich nur schwer verarbeiten ließ. Doch nach einigen Versuchen fand die Kunstgruppe eine gute Methode den Zaun zu verflechten.

Und so entstand der Poet !

Ein überdimensionaler angespitzter Bleistift ragt aus der Mitte eines kreativen Gespinst, aus diesem Kokon wächst eine Figur, der Poet umgeben von und versunken in Gedichte.

Bis Anfang Oktober ist die Installation zu besichtigen und wandert dann in den Münchner Norden weiter.

Mehr unter: https://mehrplatzzumleben.wordpress.com/

 

[LiSe 07/15] Meine Lieblingsbuchhandlung (Folge 5)

Ein Buchladen mit Historie

Die Autorenbuchhandlung und ihr Stammkunde Albert Ostermaier

Der Blick geht nach oben: da hängt sie, die berühmte Lampe, die Leuchte, die Inspirationsquelle. Geschaffen hat sie der international renommierte Lichtkünstler Ingo Maurer. An ihrem filigranen Geäst, bestückt mit viel Watt und Bücher beleuchtend, hängen pergament-artige Zettel: ein Gedicht von Friedrich Hölderlin, Dankesschreiben an und gute Wünsche für die Autorenbuchhandlung. „Hier sein heißt lebendig bleiben“, hat Friedrich Ani auf einen Zettel gekritzelt. „Das Ziel ist wo wir bereits sind“, brachte Michael Lentz zu Papier. Und Albert Ostermaier schmückte sein Blatt mit   „Mississippi“. Dieses Gedicht hat der Lyriker, Dramatiker und Romancier Ostermaier der Autorenbuchhandlung gewidmet. „Ich bin seit dem Ende der Achtziger hier Kunde und saß so lange dort, dass ein Teil meines Rückgrats ein Buchrücken dieser einzigartigen Buchhandlung ist, deren ehemalige Leiterin Hilde Schiweck für mich die wunderbarste Cicerone in der Welt der Literatur war“.

Hilde Schiweck – ja, das ist Geschichte, wie überhaupt die Autorenbuchhandlung in der Wilhelmstraße 41 auf eine stolze Historie zurückblicken kann. 1973 wird der Buchladen gegründet, von Schriftstellern wie Martin Gregor-Dellin, Michael Krüger, Paul Wühr, Günther Herburger oder Tankred Dorst. 20 000 DM bringen zwölf Gesellschafter auf und schaffen die erste genossenschaftlich organisierte Autorenbuchhandlung. Der Eintrittsscheck von 1000 DM ist für den Schriftsteller die Garantie, dass seine Werke hier gelesen und gekauft werden können. „Dort stehen sie, die Bücher unserer Autoren“, sagt Buchhändlerin Anne Richter und zeigt auf die prall gefüllten Regale über dem roten Sofa.

Das in die Tage gekommene Möbelstück steht im hinteren Eck, hat Ostermaiers Rückgrat vielleicht das eine oder andere Mal entlastet und lädt zum bequemen Schmökern ein. Denn fündig wird der/die LeserIn in der Autorenbuchhandlung allemal – dafür sorgt ein feines, erlesenes Sortiment. Gleich am Eingang der Buchhandlung sind Neuerscheinungen platziert, auf einer riesigen Fläche. Inmitten der Novitäten liegt auch „Lenz im Libanon“, Ostermaiers jüngster Roman, den der 47Jährige nach einem Besuch der dortigen Lager mit Hunderttausenden Flüchtlingen aus Syrien geschrieben hat. Flüchtlinge – ein brennendes Thema, das der Schriftsteller als Kurator beim „forum:autoren“ in den Mittelpunkt beim Münchner Literaturfest stellt.

Wen er für November eingeladen hat, verrät Ostermeier noch nicht. „Ich kann jetzt nur sagen, ich bin mehr als glücklich und auch stolz, wer da alles kommen wird und wie überwältigend die Resonanz auf die Einladungen war und die Bereitschaft, gerade für dieses Thema Haltung und Gesicht und Herz zu zeigen“. Ostermaier hat dem traditionellen „forum:autoren“ den Titel „front:text“ gegeben und spielt damit auf die Agentur Frontex an, die im Mittelmeer vor illegaler Einwanderung „schützen“ soll. Nach Gegenstrategien gefragt, meint der Autor kurz und bündig: „Jeder kann etwas tun. Das fängt im Kopf an. Bei der Sprache. In München gibt es hervorragendes Engagement für Flüchtlinge, da kann jeder mitmachen“.

Ostermaier ist in München eine Institution. Seit Jahrzehnten lebt und arbeitet er in der Landeshauptstadt. Ende der 80er Jahre schreibt er erste Gedichte, sein 1995 im Bayerischen Staatsschauspiel uraufgeführte Stück „Zwischen zwei Feuern. Tollertopographie“ eröffnet Ostermaiers Kariere als Theaterautor. „Ende Juli kommt mein Stück ‚Gemetzel‘ zur Eröffnung der Nibelungenfestspiele heraus, danach ein Stück über Serge Gainsbourgh, ‚Moi non plus’, eine Produktion der Ruhrfestspiele“, sagt der Allrounder. Und wann gibt es wieder ein Stück in München? „Ich hoffe spätestens in der übernächsten Spielzeit“.

Derweil müssen die Münchner mit Prosa und Lyrik von Ostermaier vorlieb nehmen – so etwa mit seinem Band „Autokino“, in dem auch das an der Leuchte der Autorenbuchhandlung hängende Gedicht „Mississippi“ abgedruckt ist. Lyrik hat im Buchladen in der Wilhelmstraße Gewicht, auch wenn sie neuerdings im hinteren Teil der Buchhandlung logiert. Ganz vorn kann sich dagegen die Kinder- und Jugendliteratur platzieren. „Wir wollen auch ein jüngeres Publikum, wir brauchen Nachwuchs“, sagt Geschäftsführerin Karin Staisch. Die Autorenbuchhandlung hat deshalb in diesem Frühjahr zu Lesungen für Jugendliche eingeladen bzw. plant weitere im Herbst, auch für Erwachsene.

Frühjahr, Sommer, Herbst – Albert Ostermaier scheint immer unter Hochdruck. Der Schriftsteller, der samstags auch noch auf dem Fußballplatz trainiert (schließlich ist er Torwart in der Autorennationalmannschaft), bekennt auf die Frage: Wie schaffen Sie das alles? „Zu Schreiben ist ein Geschenk, dafür bin ich jeden Tag dankbar und ich weiß, wie fragil es ist. Und wenn man die Chance hat, mit Literatur und Festivals etwas zu bewegen, und sei es nur einen einzelnen Menschen, und wenn wir mit dem forum:autoren die Geschichten erzählen können, die erzählt werden müssen, da ist es alle Erschöpfung wert und am Ende ein Glück“.

Ina Kuegler

In unserer Serie „Meine Lieblingsbuchhandlung“ stellten wir bislang „Buch & Bohne“ mit Christoph Poschenrieder vor, die Buchhandlung Lehmkuhl mit Hans Magnus Enzensberger, „Buch in der Au“ mit Su Turhan und Literatur Moths mit Thomas Jonigk und Christof Loy.

[LiSe 07/15] Kolumne: Vergesst Fritz!

Sommer ist’s, die helle, leichtsinnige Zeit des Kofferpackens, Reisens und auch des Lesens: Zu viele Bücher einpacken lieber, als zu wenige, wie im letzten Jahr, als dann der Regen kam – aber welche? Der Blick auf die Bestsellerlisten zeigt uns: Die üblichen Verdächtigen. Donna Leon mit 23stem Brunetti, Martin Suters raffinierte Routine,
Houellebecqs Muslim-Konstruktion und dann noch jede Menge Krimis, Thriller, die psychologisch raffiniert und sprachlich vom Allerfeinsten sein sollten. Die Krimi-Wahl ist schwer im Angesicht der Wirklichkeit, die uns aus den Journalen anspringt. Kostprobe: Ein Landwirt, angeblich von seinen Kindern ermordet, von Hunden gefressen und doch Jahre später tot in der Donau aufgefunden – da ist’s schon schwer, einen Pageturner zu finden, der den Puls noch höher treiben könnte, wenn man die Füße irgendwo zwischen Waterloo und Wangerooge, Amrum und Antalya im mehligfein gemahlenen Sand stecken hat.

Waterloo, wie bitte? Das Schlimme ist doch: Ständig jährt sich irgendwas, jetzt plötzlich Waterloo und Bismarck! Beide feiern 200sten Geburtstag und lassen Bücher auf den Markt werfen, von denen man – um vor sich selbst bestehen zu können – doch mindestens eins gelesen haben muss. Vor kurzem war es erst der Alte Fritz. Dann Weltkrieg Eins und dann die Callas oder umgekehrt. Naturgemäß verderben sie einem den leichten Lektüresommer, nach dem man gelechzt hat wie nach der Mocca-Eiskugel und dem Campari in der schattigen Strandbar.

Lionel Jospin dagegen hat es richtig getroffen. Lionel who? Jaja, die Zeit ist so vergesslich. Der Mann war noch vor kurzem Premierminister und hat letztes Jahr endlich auf 250 Seiten derart mit Napoleon („Le Mal napoléonien“) abgerechnet, dass man dessen Namen eigentlich vergessen kann! Über den braucht man gar nichts mehr zu lesen, der ist in der Tonne, ein Glück! (Apro-pos „Tonne“: Da gäbe es auch noch die „Regentonnenvariationen“ von Jan Wagner, 57 Gedichte, preisgekrönt, meist harmlos, aber mal was anderes.) Und: es wäre hoch an der Zeit, dass
einer wie Jospin käme und unseren deutschen Reliquienschrein aufräumte:
Etwa „Vergesst Bismarck“, den „Alten Fritz“ und „Vergesst Friedrich Barbarossa“ sowieso! Alles Militaristen – ja Gerd, wo bleibst Du denn jetzt? Schröder, wenn Du nicht gerade mit Putin bist oder an deinen Haaren fummelst, dann könntest Du à la Jospin eine neue Beck-„Vergiss“-Reihe starten, mit finanziellem Erfolg! Wir rekeln uns derweilen schon mal unterm Sonnenschirm und lesen Süffiges und warten ab, was von Geschichte bleibt, wenn alle Kriegstreiber raus sind. Oder sollte man vielleicht doch dieses ganz dünne Waterloo-Büchlein einpacken, aus Bildungsgehorsam, das für 8,95 Euro, 127 Seiten?
W.H.

[LiSe 07/15] Erinnerungskultur: Literarischer Widerstand im KZ Dachau

Es gab Literatur an einem Ort, dessen ureigener Zweck es war, Literatur (und Leben) zu vernichten. Es gab Goethe in Dachau. Das belegt Michaela Karl, die im Literaturportal Bayern neun Autoren vorstellt, die ihren literarischen Widerstand gegen das Nazi-Regime auch im KZ Dachau fortsetzten.

Es ist der 1. Weihnachtsfeiertag 1944. Im KZ Dachau sitzen Nico Rost  (1896–1967), niederländischer Übersetzer, Schriftsteller und Korrespondent und Kommunist, und der Mithäftling Fritz zusammen und versuchen, nicht in Furcht und Sehnsucht zu ertrinken. „Wir haben uns ein Spiel ausgedacht… Wie würde sich Goethe wohl benommen haben, wenn er hier bei uns in Dachau säße?“ Die Beiden fabulieren: „Goethe: Verhaftet, weil er sich … in einem wissenschaftlichen Artikel über Ontologie abfällig über die Theorien des Rassenforschers Professor Günther geäußert hat… Hier in Dachau wäre er wahrscheinlich Revierkapo gewesen oder auch Kapo von der Totenkammer; auf jeden Fall aber sehr prominent! Im Umgang mit der SS würde er sehr diplomatisch und zuvorkommend gewesen sein… Und natürlich hätte er Sondererlaubnis, um sein Haar wachsen zu lassen.“ Der Weihnachtsabend war lang, andere geistige Größen folgten. Schiller hatte es im Spiel von Nico Rost und Fritz „sehr schwer: Lokomotivenkommando München“. Weil er sich für seine Mitgefangenen einsetzt, hat er bereits zweimal „fünfundzwanzig auf den Arsch“ bekommen und läuft stets Gefahr, „auf Transport“ geschickt zu werden. Georg Büchner wird „in Dachau aufgehängt. Abends nach dem Appell veranstalteten seine Mithäftlinge eine geheime Toten- und Erinnerungsfeier für ihn.“ Heinrich von Kleist, Hölderlin, Schopenhauer, Gerhard Hauptmann und Nietzsche, der „schon nach wenigen Wochen im Lager ein Muselmann geworden (ist), der dauernd weint und abends am Eingang von Block 26 (der Block der Geistlichen) um etwas Suppe bettelt“, sie alle – Klassiker des deutschen Geisteslebens – läßt Rost in „Goethe in Dachau“ vor dem geistigen Auge des Lesers durch das KZ ziehen. Er hatte die Klassiker studiert, und er hatte Humor.

„Literarischer Widerstand. Europas Dichter im KZ Dachau“ heißt die Seite im Literaturportal Bayern, die neun Literaten stellvertretend für viele in Kurzbiographien vorstellt. Es sind Karl Adolf Gross, Julius Zerfaß, Nico Rost, Boris Pahor, Friedrich Reck-Malleczewen, Edgar Kupfer-Koberwitz, Joseph Rovan, Emil Alphons Rheinhardt und Norbert Fry´d, an die aus Anlass des 70. Jahrestags der Befreiung erinnert wird. Sie waren alle im literarischen Widerstand und sollten büßen, sie setzten alle auch im KZ auf Literatur und geistige Selbstbehauptung, um zu überleben, und sie legen uns, den Lesern, die Literatur, gerade auch die deutsche, auf eine ganz besonders eindrückliche und anrührende Weise ans Herz.

Denn Schreiben war keineswegs eine Tätigkeit, die im KZ erlaubt war. Im Gegenteil, Schreiben war ein Risiko, wer schrieb, setzte sein Leben aufs Spiel. Es war schon schwierig genug, überhaupt an Schreibwerkzeug zu kommen, Papier und Bleistift waren äußerst selten und begehrt, Verstecke für die Niederschriften nur schwer zu finden. Die Literatur also hätte den Tod bedeuten können. Aber sie stand eben auch für das Leben, für das Denken und die geistige Auseinandersetzung und war somit gerade die Voraussetzung dafür, nicht zu sterben.

Es gibt denn auch zahllose schriftliche Zeugnisse aus dem KZ, oft in Form von Tagebuchaufzeichnungen, die unter dem Eindruck der Barbarei entstanden. Doch Michaela Karl, promovierte Historikerin und Autorin von (u.a.) Büchern über „Streitbare Frauen“, „Die Münchener Räterepublik“, Liesl Karlstadt“ und „Bayerische Amazonen“ und Mitglied der Münchner Turmschreiber, hat sich für das Literaturportal beschränkt auf Schriftsteller, die gerade wegen ihrer Veröffentlichungen inhaftiert und mit dem Tode bedroht wurden. Viele wurden vergessen. „Das Literaturportal hat die Pflicht und die Schuldigkeit, an sie und ihr Werk zu erinnern“, begründet Karl ihre Mitarbeit am Portal. Gern würde sie noch eine Reihe österreichischer Schriftsteller hinzufügen.

Es geht ihr darum, „ein anderes Bayern als das der bayerischen Seen“ zu zeigen. Und es geht ihr auch darum, eine Seite des Lebens im KZ zu beleuchten, die lange im Dunkeln lag. Denn dass Literatur dort gelebt, überlebt hat, ist noch viel zu wenig bekannt.

Nico Rost ist einer unter vielen, aber ein ganz besonders wichtiger Stellvertreter des literarischen Widerstands im KZ Dachau. Mit „Goethe in Dachau“ hat er ein Buch geschaffen, das alle Literaturbegeisterten nur bestärken kann. Er hat der Literatur ein Denkmal in höchst lebensbedrohlichen Zeiten gesetzt, und er hat zudem nach dem Terror maßgeblich dafür gesorgt, dass aus dem ehemaligen KZ eine Gedenkstätte wurde. Wir haben ihm und den übrigen Schriftstellern im KZ Dachau viel zu verdanken.

Ursula Sautmann

Das Literaturportal Bayern ist ein Projekt der Bayerischen Staatsbibliothek in Kooperation mit der Monacensia, begleitet vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultur, Wissenschaft und Kunst, unterstützt von der Landeshauptstadt München, gefördert von der Bayerischen Sparkassenstiftung.

Quelle: www.literaturportal-bayern.de/themenliste

[LiSe 07/15] Lyrische Kostprobe: ins delta

ins delta

zeit ist die sanfteste stimme
sie flüstert, wenn flüsse sich betten
ihr lauf auf gestein trifft, es glättet.
ihr wasser erzählt von der quelle
und mehr noch vom regen
der über das land fiel. ich schreibe
wie sich der fluss in das land schreibt
von anderen flüssen gefüttert
tosend im rauhen gebirge
leiser inmitten der täler
schweigend ins delta. das rauschen
des meeres ist nah und ein rauschen
nur vielfaches flüstern

Marc Richter