[LiSe 04/23] Empfehlungen: Buchtipps aus erster Hand

Die Mitarbeiter*innen der Münchner Stadtbibliotheken empfehlen für den Monat April diese Neuerscheinungen:

Nina Polak: Zuhause ist ein großes Wort
mareverlag

Nach sieben Jahren auf See kehrt Skip zurück in ihre Heimatstadt Amsterdam. Und schon bei der Ankunft begegnet sie den Geistern Ihrer Vergangenheit. So wird sie nicht nur von ihrer früheren Ersatzfamilie Zeno wieder aufgenommen, sondern begegnet auch ihrem Ex-Freund, der inzwischen mitten im Leben angekommen ist. Für Skip stellt sich bald die Frage nach der eigenen Zukunft zwischen Freiheitsliebe und dem Wunsch nach Zugehörigkeit. Die junge Niederländerin Nina Polak zeichnet humorvoll und temporeich ein gänzlich eigenes Bild ihrer Generation. (mehr …)

[LiSe 04/23] Rezension „Und ich habe meine Zugfahrkarten verloren.“

Von Katrin Diehl

Andrej Kurkow gehört zu den bekanntesten Schriftstellern der Ukraine. Ob er sich einen ukrainischen oder einen russischen Schriftsteller nennt, hängt von der Lage seines Landes ab, aber auch davon, vor wem er gerade spricht. Geboren wurde er 1961 in Sankt Petersburg, aufgewachsen ist er in der Ukraine, wo er bis zum Angriffskrieg Russlands im Februar 2022 in Kyjiw gelebt hat. Er schrieb und schreibt schon immer auf Russisch, gehört damit zur großen russischsprachigen Bevölkerung des Landes. Im November des vergangenen Jahres hat Andrej Kurkow in München den Geschwister-Scholl-Preis entgegengenommen, war Gast beim Literaturfest im Literaturhaus. (mehr …)

[LiSe 03/23] Empfehlungen: Buchtipps aus erster Hand

Die Mitarbeiter*innen der Münchner Stadtbibliotheken empfehlen für den Monat März diese Neuerscheinungen:

Josephine Tey: Alibi für einen König
Oktopus

Alan Grant von Scotland Yard hat sich im Einsatz verletzt und liegt im Krankenhaus. Er langweilt sich entsetzlich, bis ihm eine Freundin ein Porträt Richards des III. mitbringt. Grant beginnt sich mit einem der berühmtesten Morde der englischen Geschichte zu beschäftigen – dem Mord an zwei Prinzen. Doch hat sich wirklich alles so zugetragen, wie es die Geschichtsbücher berichten? Ein Polizist, der das Krankenlager nicht verlässt, ein lange zurück liegendes Verbrechen und die akribische, lehrreiche Spurensuche ergeben zusammen mit feinsinnigem Humor einen höchst vergnüglich zu lesenden Krimi. (mehr …)

[LiSe 03/23] Rezension: Spannung mit Anne Freytag

Von Ursula Sautmann

NIP heißen die Chips, die den Menschen ins Gehirn gepflanzt werden. Sie können geschädigte Nervenbahnen ersetzen und damit die Folgen von Schusswunden und Rückenmarksverletzungen  heilen, erlauben aber eben auch den Zugriff von außen auf das Gehirn des Probanden. Sie können Erinnerungen an traumatische Erlebnisse löschen, aber auch Befehle übertragen und den Menschen ihren freien Willen nehmen. Das Folgemodell, der NINK, ist noch vielfältiger und genauer zu nutzen. Und die Menschen haben noch nicht einmal etwas gegen diese Chips. Im Gegenteil, erlauben sie ihnen doch, eine neue Sprache nicht erlernen zu müssen, sondern umgehend parat zu haben. Kurz: Sie machen vieles einfacher und erträglicher. (mehr …)

[LiSe 02/23] Empfehlungen: Buchtipps aus erster Hand

Die Mitarbeiter*innen der Münchner Stadtbibliotheken empfehlen für den Monat Februar diese Neuerscheinungen:

Behzad Karim Khani: Hund Wolf Schakal
Hanser Verlag

Zwei Brüder fliehen mit ihrem Vater während des Irak-Krieges aus dem Iran nach Deutschland. Der Vater ist ein gebrochener, beschädigter Mann. Er landet mit seinen Söhnen im arabisch dominierten Bezirk Berlin-Neukölln, wo sie sich doppelt fremd fühlen. Saam, der ältere Bruder, versucht die Rolle des Familien-Oberhauptes zu übernehmen und seinen jüngeren Bruder Nima zu beschützen. Dabei gerät er in den Sog der Straßen-Gangs und rutscht immer weiter ab. Der Roman erzählt in melancholischer Sprache von den beiden Jungen, die mit Mut und
Leidenschaft versuchen, ihren Weg zu finden. (mehr …)

[LiSe 02/23] Rezension: Dachauer Verhältnisse

Florian Göttlers Roman über Dachau während der NS-Zeit

Von Michael Berwanger

Dachau zwischen 1933 und 45? Automatisch denkt man, dazu sei doch schon alles geschrieben worden. Bei genauerer Betrachtung drehen sich die meisten historischen Werke zu Dachau während der NS-Zeit aber um das Konzentrationslager, das im März 1933 bei Dachau auf dem Gelände der ehemaligen „Königlichen Pulver- und Munitionsfabrik“ in Betrieb genommen worden ist. So schreibt Stanislav Zámečník in seinem Standardwerk „Das war Dachau“ über die Greuel im KZ und Sybille Steinbacher in „Dachau – Die Stadt und das Konzentrationslager in der NS-Zeit“ über das Verhältnis des Marktes Dachau zu jenem Lager, das die Münchner NS-Größen Himmler und Wagner den Dachauer*innen aufgenötigt hatten (was durchwegs auf die Zustimmung und das Wohlwollen des Gemeinderates und der Kaufleute traf). (mehr …)