Albert von Schirnding zum 90.
„Der Zuspruch, im Uneingeengten des Worts, das ist es doch, was an solchen Versen rührt und gewinnt.“ – Mit diesen Worten würdigte Erhart Kästner das lyrische Debüt Falterzug von Albert von Schirnding, das 1956 im Hanser Verlag erschien. Seitdem sind zahlreiche Bände des Autors erschienen: Gedichte, Essayistik, Erzählprosa. Zudem hat von Schirnding über Jahrzehnte auch als Kritiker, Förderer und Anthologist die deutsche literarische Landschaft geprägt, u. a. mit einer Neukonzeption und Neuauflage der Anthologie Der Ewige Brunnen. 2022 veröffentlichte er seine jüngsten Gedichte unter dem Titel Letztes Wegstück im Rimbaud Verlag. Nun, anlässlich seines 90. Geburtstages, erscheint im selben Verlag eine Auswahl. Flankierend bringt der Verlag C. H. Beck ein Buch mit autobiographischen Reflexionen dieses homme de lettres heraus: War ich da? Von Ankünften und Abschieden. Red
Nebra
Wo ich die Scheibe vergrub
das Sonnenschiff unterging
das Siebengestirn mir versank
wo sich dein Weg
mit dem meinen kreuzt
am heiligen Ort
Hol den verlorenen Himmel zurück
besteige die Barke
laß dich noch einmal tragen
mit mir
von Horizont zu Horizont
Albert von Schirnding
Aus:
Albert von Schirnding:
Letztes Wegstück
Gedichte. Mit einem Nachwort von Christoph Leisten
Paperabck, 63 S.
Rimbaud Verlag 2022
20 Euro
Das Lyrik Kabinett ehrt den Dichter Albert von Schirnding mit einem Abend am
7. Mai, an dem er seine Gedichte vortragen wird. Der Essayist und Lyriker Christoph Leisten, der im Rimbaud Verlag die Werke von Ernst Schönwiese, Dagmar Nick und Albert von Schirnding betreut, wird mit ihm sprechen.
Stiftung Lyrik Kabinett, Amalienstr. 83a