Nach kurzer Pause kommt der 2010 gegründete Lyrikpreis München in neuem Gewand zurück: Von 2021 an wird er vom Aphaia-Verlag zusammen mit dem Signaturen-Magazin und dem Lyrikpreis München e.V. vergeben. Als Preisgeld sind nunmehr 15.000 Euro ausgeschrieben. Das Thema dieses Mal – zur 500-jährigen Wiederkehr des Beginns von Luthers Bibelübersetzung ins Deutsche – heißt „Luthers Beitrag zur Mündigkeit des Menschen und das Krisen-Bewusstsein unserer Zeit“.

Die Jury, die dieses Jahr aus Harald Albrecht für den Aphaia Verlag, Kristian Kühn für das Signaturen-Magazin und Ulrich Schäfer-Newiger für den Lyrikpreis München e.V. bestand, wählte als Preisträgerin und Preisträger 2021 (zu gleichen Teilen) Ruth Johanna Benrath und Yevgeniy Breyger, vor allem aufgrund ihrer sprachlichen und poetologischen Qualität.

Ruth Johanna Benrath aus Berlin beeindrucke mit ihrem „PSALM/aus der tieffen“ durch die gekonnte Kürze und Prägnanz ihrer Sprache, verbunden mit der offenen, nicht einengenden freien Versform – so die Begründung der Jury.

Yevgeniy Breyger besteche mit seinem „Was lernt man ohne Absicht zu verzeihen? – 7 Prozessionen“ durch eine außergewöhnlich rhythmische, komplexe, aber formgebundene Dichte der Sprache, mit der beim Lesen und Hören unwillkürlich Bilder und Szenen mythischer Größe (etwa wie bei Hieronymus Bosch) auftauchten.

Gleichzeitig zur Preisverleihung wird eine Anthologie besonderer Einreichungen zum Ausschreibungsthema präsentiert. Die Veranstaltung wird am 8. Dezember 2021 im Einstein-Kultur in der Einsteinstraße 42 stattfinden.  red