[LiSe 05/24] Antike Literatur in Leichter Sprache

München übersetzt Sophokles’ „Anti·gone“ neu

Von Sevda Cakir

Am 28. Mai ist „Internationaler Tag der Leichten Sprache“. Er erinnert seit 2020 daran, dass viele Menschen schwere Sprache nicht verstehen. Weltweit zum ersten Mal wurde in München an einem deutschen Stadttheater ein Stück in Leichter Sprache inszeniert. Die Übersetzung von Anne Leichtfuß und ihrer Prüfgruppe soll dieses Jahr noch verlegt werden: Antigone in Leichter Sprache. (mehr …)

[Lise 05/24] Kolumne: Nah dran

Audio-Podcasts sind etwas Großartiges. Man hört sie. Sonst nichts. Beim Gehen, beim Stehen, beim Sitzen, beim Liegen. Ohren sind ja so was von bottomless, lassen sich mit Inhalt auf Inhalt auf Inhalt füllen. Okay. Hat am Ende etwas sehr Textlastiges. Mitswingen, Mitwippen, Mitschaukeln, Mitsingen … is nicht. Stattdessen heißt es, konzentrieren, heißt es (wer’s wirklich ernst damit meint), ja kein Wort verpassen. Hm. Nicht gerade easy bei all den Dauerbaustellen in der Stadt, der klappernden Müllabfuhr an jeder Ecke, bei all den Verirrten und Verwirrten, die einen ständig nach dem Weg fragen. Da heißt es, cool bleiben, nicht in die Luft gehen, und zur Not lässt sich ja repeaten. (mehr …)

[Lise 05/24] Unabhängige Verlage, Teil V

Austern fischen

Bettina Deininger entdeckt französische Autor*innen für den deutschen Markt.

Von Markus Czeslik

Wenn man mit Bettina Deininger spricht, fällt einem sofort ihre entwaffnende Herzlichkeit auf, ihre große Offenheit und Neugier auf das Gegenüber. Eigenschaften, die im Verlagsgeschäft Gold wert sind, vor allem, wenn man sich als „Indie“ am Markt einen Namen machen und die literarischen Perlen finden möchte, die den Großverlagen entgangen sind. (mehr …)

[LiSe 05/24] Empfehlungen: Buchtipps aus erster Hand

Die Mitarbeiter*innen der Münchner Stadtbibliotheken empfehlen für den Monat Mai diese Neuerscheinungen:

Jessica George:
Maame
btb

Ihr ganzes Leben lang wurde Maddie Wright gesagt, wer sie ist. Für ihre ghanaischen Eltern ist sie Maame, diejenige, die sich um die Familie kümmert. Diejenige, die den Familienfrieden bewahrt – und die Geheimnisse. Es ist Zeit für sie, ihre eigene Stimme zu finden. Als sie endlich die Chance bekommt, von zu Hause auszuziehen, ist Maddie fest entschlossen, die Frau zu werden, die sie sein möchte: eine Frau, die einen knallgelben Anzug trägt, mit Männern ausgeht und sich mutig ihrer Chefin entgegenstellt. Doch dann passiert etwas, das Maddie zwingt, die Risiken einzugehen, denen man sich stellen muss, wenn man sein Herz aufs Spiel setzt. (mehr …)

[LiSe 05/24] Kurzgeschichte: Unser staubiger Japaner

Von Petra Ina Lang

Einmal pro Woche gehen wir in den Südpark. Wir parken in einer der Seitenstraßen, in der Wohnwagen hinter Wohnwagen stehen und verrotten. Große Wohnwagen, kleine Wohnwagen. Auf allen hat sich eine staubige Schicht abgesetzt mit Blättern, die vermodern. Nie sieht man Menschen in die Wohnwagen einsteigen. Nie sieht man Menschen aus ihnen herauskommen. (mehr …)