by LiSe | 28. Mai 2025 | Blog, Titelgeschichte
Von Katrin Diehl
Es hat sich herumgesprochen: Am 6. Juni 2025 wäre der in Lübeck geborene Literaturnobelpreisträger Thomas Mann 150 Jahre alt geworden. Am 12. August 2025 ist es 70 Jahre her, dass er in Zürich gestorben ist. Fast vier Jahrzehnte seines Lebens hat der Großschriftsteller in München verbracht (1894-1933), hat hier seine Frau Katia Pringsheim kennengelernt, wie er überhaupt dieser Stadt „von Herzen zugetan“ war und sie doch verlassen musste. 1938 siedelten die Manns nach einigen Zwischenstationen endgültig in die USA über. Für die Familie – mittlerweile um die Kinder Erika, Klaus, Golo, Monika, Elisabeth, Michael angewachsen – war es in Nazi-Deutschland ungemütlich, zudem äußerst gefährlich geworden (Katia war jüdischer Herkunft). Den Nobelpreis hatte Thomas Mann 1929 für seinen Debütroman „Buddenbrooks. Verfall einer Familie“ (1901) erhalten. (mehr …)
by LiSe | 28. Mai 2025 | Blog, Kolumne
Ich gestehe. Ich habe es getan. Ich habe mir von ChatGPT einen Text schreiben lassen. Nicht diesen natürlich. Obwohl – man weiß ja nie. Wer würde das schon bemerken? Sie etwa? Stilistisch ist der Text nicht ganz so geworden, wie ich mir das vorgestellt hatte. Aber wenn man bedenkt: vier Sekunden Arbeit! Und wer liest schon noch das ganze Geschreibsel? Laut Allensbach Institut sinkt die Lesefähigkeit immer weiter – bei den Lehramtsanwärter*innen! (mehr …)
by LiSe | 28. Mai 2025 | Blog, Lyrische Kostprobe
Delschad Numan Khorschid schreibt, fotografiert und steht als Ensemblemitglied des Residenztheaters regelmäßig auf der Bühne.
Dass er seinen Weg nach München gefunden hat, grenzt an ein Wunder. Unter Lebensgefahr floh er 2001 aus dem Irak, wo er als Angehöriger der kurdischen Minderheit inhaftiert und gefoltert worden war. (mehr …)
by LiSe | 28. Mai 2025 | Blog, Vermischtes
Von Sevda Cakir
Die doppelbegabte Künstlerin, Bildhauerin und Dichterin hat in München einige Spuren hinterlassen. In der Kaulbachstraße 62a in Schwabing hat sie drei Jahre lang gewohnt, eine Gedenktafel erinnert daran. Auf dieser wird erwähnt, dass sie den Literaturpreis der Stadt München bekommen hat, richtigerweise 1932 statt 1931, ein Fehlerteufel hat sich eingeschlichen. Als erste Frau bekam sie diesen Preis für ihr herausragendes Gesamtwerk. (mehr …)
by LiSe | 28. Mai 2025 | Blog, Rezension
Die Mitarbeiter*innen der Münchner Stadtbibliotheken empfehlen für den Monat Juni diese Neuerscheinungen:
Joyce Carol Oates: Der Schlächter
Blessing
Pennsylvania, Anfang des 19. Jahrhunderts. Dr. Silas Weir ist ein junger Arzt aus gutem Hause, doch ohne Charisma und Talent. Dann wird er durch eine Aneinanderreihung von Zufällen Direktor der Staatlichen Heilanstalt für weibliche Geisteskranke in New Jersey. Hier beginnt Weir, vorgeblich im Dienste des medizinischen Fortschritts, Experimente an den meist schwarzen und irischen Insassinnen durchzuführen. Bald gilt er als führender, wenn auch berüchtigter Experte für Gynäkologie und Psychiatrie. Bis eine junge Dienstmagd zu seiner Obsession, seinem wichtigsten Versuchsobjekt und schließlich zu seinem Verhängnis wird. (mehr …)
by LiSe | 28. Mai 2025 | Blog, Kurzgeschichte
Meine Augen folgen ihr, verlieren sie und gleich suchen sie wieder. Sie dreht ihre Kreise, summt Zufriedenheit, saust vorbei – ein lebendiger schwarzer Punkt. So könnten alle Punkte aus meinem Text herausfliegen, denke ich, und versuche weiter zu tippen. Wenn ohne Punkte, dann warum Kommas? Ah, so kann ich mich nicht auf den Text konzentrieren. (mehr …)