[LiSe 01/24] Wenn die Macht nach Büchern schielt

„Verbotene Bücher. Moral. Politik. Religion.“, eine Ausstellung zum Thema „Zensur“ im Literaturhaus München

Von Katrin Diehl

Irgendwo ist immer Zensur. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute ist: Zensur ist kein sehr stabiles Konstrukt, sie kann sich selten als Siegerin fühlen und ein gutes Image hat sie auch nicht gerade. Was zur Folge hat, dass es offiziell weder in China noch in Russland, noch in der Türkei, noch in Katar … Zensur gibt. (mehr …)

[LiSe 12/23] Kommt, hört, versteht

Das Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern lädt seit 40 Jahren zu literarischen Veranstaltungen und mehr ein

Von Katrin Diehl

Wie wird jemand, wie wird etwas zu „einer Institution“? Genau bestimmen lässt sich das sicher nicht. Dass dafür Zeit, Beständigkeit, viel Arbeit vor und hinter den Kulissen vonnöten sind, davon lässt sich ausgehen. (mehr …)

[LiSe 11/23] Literaturfest München

Literatur als Verbindung zu Erbe und Hinterlassenschaft

Von Ursula Sautmann

Ein verlässlicher Lichtblick im grauen Herbst: das Literaturfest München. Es ist das 14. seiner Art, beginnt am 15. November und endet am 3. Dezember. Das Angebot ist auch diesmal überbordend, ein Überblick mag als Wegweiser dienen. (mehr …)

[LiSe 09/23] SUSAN SONTAG for ever

Michael Krüger erinnert sich an die kluge Essayistin, die es großartig verstand, Intellektualität zu inszenieren. In diesem Jahr wäre sie 90 Jahre alt geworden.

Von Katrin Diehl

Sagen wir es einmal so: Wer etwas über Susan Sontag wissen will, ist bei Michael Krüger ganz sicher nicht an der falschen Adresse. Hier in München über Jahrzehnte lang Verlagsleiter von Hanser war er ihre Anlaufstelle in Deutschland, war ihr Verleger in Germany. Und wenn man jemandes Verleger ist, ist man ja immer viel mehr als jemandes Verleger. Man kriegt dann Einblicke, lernt den Autor, die Autorin jenseits der Texte kennen, versteht, wie das Gegenüber tickt, bekommt – wie im Falle von Susan Sontag – viel Zigarettenrauch vors Gesicht geblasen und weiß das zu nehmen. „Wir waren eigentlich ziemlich schnell befreundet“, erinnert sich Michael Krüger, was zum einen daran gelegen habe, so berichtet er weiter, dass Sontag sein echtes Interesse an ihren Essays und was in denen verhandelt wurde, gespürt habe. (mehr …)

[LiSe 07/23] Reiseliteratur – gestern und heute

Von Michael Berwanger

Wer nach den Anfängen der neuzeitlichen Reiseliteratur sucht, findet wahlweise die Namen Goethe oder Baedeker, je nachdem, aus welchem Blickwinkel man das Thema betrachtet. Goethes 1788 erschienene „Italienische Reise“ markiert sicherlich einen der Ausgangspunkte der populären Reisebeschreibungen des 18. Jahrhunderts. Reisen war aber zu Goethes Zeit ein Privileg der Kaufleute, Adeligen und Literaten. Bessere Straßen, sicheres Geleit und ein dichteres Netz an Gasthäusern machten Reisen für diese elitäre Gruppe immer attraktiver, dennoch konnte das aufkommende Bürgertum nur in Gedanken und mit den Zeilen der Litertaten mitreisen. (mehr …)