Wann

26.02.2026    
19:00 - 21:00

Wo

Stiftung Lyrik Kabinett
Amalienstr. 83a, München, Bayern, 80799, München

Veranstaltungstyp

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… und seinem ersten Gedichtband in deutscher Sprache (Edition Lyrik Kabinett)
Mit ihm auf dem Podium: seine Übersetzer Elisabeth Edl und Wolfgang Matz

Mit freundlicher Unterstützung von Bayern liest e.V.

 Eintritt: € 10 / € 7; Mitglieder unseres Freundeskreises: freier Eintritt
Abendkasse, freie Platzwahl

Gérard Macé, 1946 in Paris geboren, zählt dort seit langem zu den bedeutendsten Dichtern. Die Académie française verlieh Macé für sein Gesamtwerk 2008 ihren Grand Prix de Poésie, obwohl er ebenso als Prosautor und Fotograf arbeitet. Homer im Totenreich, mit offenen Augen ist Macés erster Gedichtband in deutscher Übersetzung, faszinierend bereits durch seine musikalische Anordnung: drei Sätze, deutlich voneinander unterschieden, doch jeder in sich geschlossen mit Tempo und Charakter, Tonart und Thematik. Hier der Blick auf die Mythologie in höchst eigener Verknüpfung der unterschiedlichsten Herkünfte und Traditionen; dort die beständige Reflexion auf das alleinige Ausdrucksmittel des Dichters: „Sprache hat keinen / Duft, und die goldene Blume keine Melancholie“. Elisabeth Edl und Wolfgang Matz wurden für ihre gemeinsame Übersetzungsarbeit bereits in den 1990er Jahren mit dem Paul-Celan-Preis und dem Petrarca-Übersetzerpreis ausgezeichnet. Nach Übersetzungen von Philippe Jaccottet, Yves Bonnefoy und Frédéric Wandelère stellen sie nun eine weitere in Deutschland noch zu entdeckende Stimme der französischen Poesie vor.


Était-ce une aube, était-ce un crépuscule,
ce moment flou hors de l’histoire
où l’homme enfin domestiqué
s’est mis à labourer son champ,
pendant que le chien se séparait du loup ?

War’s Morgen-, war’s Abendrot,
der vage Augenblick vor der Geschichte,
als der endlich hauszahme Mensch
seinen Acker zu pflügen begann,
während der Hund sich trennte vom Wolf?

Gérard Macé, Homer im Totenreich, mit offenen Augen. Zweisprachige Ausgabe. Aus dem Französischen von Elisabeth Edl und Wolfgang Matz. Edition Lyrik Kabinett bei Hanser 2026.